Der Braunbär
In den Wäldern von Notranjska und Kočevsko in Slowenien leben heute rund 1000 Bären, eine so hohe Dichte gibt es sonst nirgends. Man kann den Riesen von April bis Oktober aus speziell erbauten Beobachtungshütten heraus beim Fressen zusehen. Die Tiere zeigen sich meist erst mit der Abenddämmerung.

Der Wolf
Der Wolf ist ein echter Anpassungskünstler und besiedelt die unterschiedlichsten Lebensräume. In der Lausitz leben deutschlandweit die meisten Wölfe, dort ist es auch nichts Ungewöhnliches, ein Tier in der Nähe von Städten oder Dörfern zu sehen. Die größten Chancen, ein Wolfsrudel zu beobachten, bieten sich nachts und während der Dämmerung, da Wölfe nachtaktiv sind.
Der Luchs
Lange wurde der Luchs wegen seines Fells gejagt und war in Deutschland fast ausgestorben. Durch Auswilderungsprojekte konnten sich wieder kleine Populationen bilden, eine davon im Bayerischen Wald. Das bekommt man allerdings kaum mit, da der Luchs sehr scheu ist. Mit sehr viel Glück bekommt man den Luchs zur Ranzzeit (Februar bis April) in der Dämmerung zu Gesicht.

Der Wisent
Der Naturpark Rothaargebirge beherbergt die deutschlandweit einzige freilebende Wisentherde. Sie hält sich auf dem Rothaarkamm zwischen Wittgensteiner Land und dem Sauerland auf. Wer auf dem Rothaarsteig wandert, kommt vielleicht sogar an ihnen vorbei. Die Tiere bevorzugen Waldgebiete, die direkt an freie Weideflächen angrenzen. Außerdem gibt es in dem Naturpark ein großes Schaugehege mit einer zweiten Herde.
Der Steinbock
Steinböcke sind mittlerweile wieder im ganzen Alpenraum verbreitet. So können sie beispielsweise in den französischen Naturparks entlang der Grenze zu Italien und der Schweiz beobachtet werden. Man trifft die Herden meist oberhalb der Waldgrenze auf Felsvorsprüngen sitzend oder stehend an. Die Tiere sind gegenüber Menschen wenig scheu.
Der Bartgeier
Im schweizerischen Nationalpark Engadin leben so viele Brutpaare der Knochenfresser wie sonst nirgends im Alpenraum. Dank einiger Auswilderungsprojekte erholt sich die Art langsam, aber stetig, und die Vögel mit bis zu drei Metern Spannweite ziehen wieder ihre Runden. Beobachten kann man die Geier im Engadin oberhalb der Baumgrenze im Flug oder in Felswänden sitzend.
Der Biber
Der Baumeister konnte sich in Süddeutschland bereits weit an den Flüssen verbreiten. Er gestaltet die Umgebung durch Dämme und Burgen genau nach seinen Anforderungen und trägt so zur Renaturierung der Gewässer bei. Eine große Chance, Biber zu beobachten, besteht ab Ende Mai, wenn die Jungtiere das erste Mal den Bau verlassen und übermütig im Wasser toben.
Der Fischotter
An den sauberen, unverbauten mecklenburgischen Seen, wie etwa im Naturpark Stettiner Haff, fühlt der scheue Fischotter sich besonders wohl. Im frühen Morgengrauen kriecht er aus dem ufernahen Bau, um zu jagen. Wer also einen Otter in freier Wildbahn erleben will, sollte früh aufstehen und sich an einem fischreichen Gewässer auf die Lauer legen.

Der See- und Fischadler
Die Könige der Lüfte ziehen vor allem an den fischreichen Seen der Seenlandschaften in Mecklenburg-Vorpommern ihre Kreise. Man kann hier sowohl den Seeadler als auch den Fischadler beobachten, wie sie im Sturzflug auf das Wasser fallen und mit einem Fisch wieder davonfliegen. Von April bis Mitte September stehen die Chancen, einen der Adler zu sehen, besonders hoch.
Die Kegelrobbe
Träge an Land, umso flinker im Wasser. Seit einigen Jahren leben wieder Kegelrobben in der deutschen Nord- und Ostsee, dabei stellt Helgoland das wichtigste Reproduktionsgebiet für die Tiere dar. Hier kann man fast das ganze Jahr über die Robben am Strand oder auf Dünen liegen sehen, entweder zum Wärmen in der Sonne, zum Fellwechsel als Jungtier oder für die Geburt.