Nachtaktive Tiere
Diese Tiere beherrschen die Dunkelheit

Klein, groß, braun, weiß,... bei uns in Deutschland gibt es viele verschiedene nachtaktive Tiere. Wir zeigen euch, wo ihr sie finden könnt und woran ihr sie erkennt.

Out of the Darkness
Foto: Bill McMullen via Getty Images

Die folgenden 15 Tiere könnten unterschiedlicher nicht sein. Doch eins haben sie alle gemeinsam: sie sind nachtaktiv. Während sie also tagsüber schlafen oder sich zurückziehen, kommen sie nachts aus ihren Bauen und Verstecken heraus und geistern durch Wälder, Städte und Gärten. Die meisten von ihnen, so zum Beispiel der Wolf, versuchen dem Menschen aus dem Weg zu gehen. Andere wiederum könnten am Tag schlicht und einfach nicht überleben: Der Frosch beispielsweise würde in der Sonne austrocknen. Damit sie aber überhaupt erstmal in der Nacht klarkommen, mussten sie sich im Laufe der Zeit anpassen. Viele nachtaktive Tiere, zum Beispiel die Eule, haben besonders große Augen, die sehr lichtempfindlich sind. So sehen sie auch bei Mondschein gut und können nachts auf Beutejagd gehen.

Unsere Highlights

Diesen Tieren begegnest du bei uns vor allem nachts:

1
Firefly
Ali Majdfar via Getty Images

Glühwürmchen (Lampyridae)

  • Merkmale: Die kleinen, meist fliegenden Käfer werden nur knapp 0,2cm groß. Ihren Namen haben "Glühwürmchen" der Tatsache zu verdanken, dass sie in der Lage sind, Licht zu erzeugen (auch Biolumineszenz genannt).
  • Lebensraum: Glühwürmchen sind meist in der Nähe von offenem Wasser zu finden. Den dichten Wald, sowie den Nadelwald, vermeiden sie hingegen. Am ehesten sind sie an Waldrändern, in Wiesen, Gärten oder Parks zu finden.
  • Anpassung: Glühwürmchen müssen sich schnell um die Fortpflanzung kümmern, denn sie leben in der Regel nur ca. 2 Monate. Da allerdings nur die Männchen fliegen können, machen die Weibchen mithilfe des Lichts auf sich aufmerksam.
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Nachtfalter in der Nacht
Wicki58 via Getty Images

Nachtfalter (Phalaenae)

  • Merkmale: Nachtfalter erkennt man an ihren fadenförmigen Fühlern, die nach unten dünner werden. Ihre Flügel sind eher grau oder braun und im Ruhezustand meist fächerartig ausgebreitet.
  • Lebensraum: Ihre Lebensräume sind so vielseitig wie ihre Arten. Nachtfalter mögen sowohl Wälder als auch Hecken, Gewässer, Feuchtlebensräume und Gebirge.
  • Anpassung: In der Dunkelheit kommen Nachtfalter aufgrund ihres Sehvermögens zurecht. Denn selbst in den dunkelsten Nächten, sind sie dazu in der Lage, Farben zu unterscheiden.
3
The european tree frog,Close-up of tree european tree brown tree frog on leaf,Germany
Reibertb / 500px via Getty Images

Frosch (Anura)

  • Merkmale: Es gibt die unterschiedlichsten Arten von Fröschen. Doch alle haben eines gemeinsam: ihr runder Körper mit den langen kräftigen Beinen und ihr großes Maul. Unsere heimischen Frösche haben meist eine grüne oder braune Farbe.
  • Lebensraum: Frösche gibt es überall. Nahezu auf allen Kontinenten und in fast allen Lebensräumen. Sie mögen sowohl stille Seen als auch Bäume, Gebirge und Bäche.
  • Anpassung: Das Sehvermögen von Fröschen ist ihr wohl wichtigster Sinn. Auch sie können Farben im Dunkeln sehen. Zudem sind die Ohrdrüsen der Frösche so ausgebildet, dass sie nur auf überlebensnotwendige Töne reagieren und alles andere ausblenden können.
4
Mausohr - Fledermaus - nachtaktiv
imageBROKER/Dieter Mahlke via GettyImages

Fledermaus (Microchiroptera)

  • Merkmale: Fledermäuse haben große spitze Ohren und stark ausgeprägte Eckzähne, sind dafür aber recht klein. Zwar variiert ihre Größe je nach Art, unsere heimischen überschreiten jedoch selten die 5cm.
  • Lebensraum: Auch der Lebensraum der Fledermaus wird durch ihre Art bestimmt. Manche bevorzugen Wälder, andere mögen die Nähe zu stehenden Gewässern. Zum Schlafen ziehen sie sich in eine Höhle oder Felsspalte zurück.
  • Anpassung: Dank ihrer Fähigkeit Echos zu orten, finden sich Fledermäuse in der Dunkelheit gut zurecht. Dabei stoßen sie Schallwellen von sich ab, die als Echo von Hindernissen oder dem Körper der Beute zurückgeworfen werden.
5
West European Hedgehog
underworld111 via Getty Images

Igel (Erinaceidae)

  • Merkmale: Am charakteristischsten für Igel ist ihr Stachelpelz, der sich allerdings nur am Rücken und vereinzelt am Kopf befindet. Die Stacheln haben einen Farbverlauf: braun – weiß – schwarz.
  • Lebensraum: Igel lieben Lebensräume, in denen sie genügend Nahrung und Nistgelegenheiten haben. Dafür eignen sich am besten Hecken und Gebüsche, in denen sie aber meist allein leben.
  • Anpassung: Dank ihrer hervorragenden Nase können Igel die kleinsten Insekten riechen. Zudem haben Igel neben der Nase noch ein zweites Riechorgan: das "Jacobsonsche Organ". Nimmt ein Igel mit seiner Zunge Geruchsstoffe auf, so werden sie damit bestens wahrgenommen.
6
Young European hamster (Cricetus cricetus), sitting upright in a meadow, Austria
Stefan Huwiler via Getty Images

Feldhamster (Cricetus cricetus)

  • Merkmale: Mit einer Länge von bis zu 35cm und einem Gewicht von ca. 500 Gramm, ist der Feldhamster die größte Art der Welt. Am Bauch ist sein Fell schwarz, die Oberseite aber hellbraun und weiß gefleckt.
  • Lebensraum: In Kornfeldern fühlen sich Feldhamster am wohlsten. Doch auch in Grünstreifen oder Straßenböschungen sind sie zu finden. Außerhalb der Paarungszeit leben Männchen und Weibchen getrennt.
  • Anpassung: Am Kopf, Körper und den Extremitäten besitzen Feldhamster Tasthaare. Sie ermöglichen es ihnen, Hindernisse wahrzunehmen und zu prüfen, ob ein Höhleneingang auch groß genug für sie ist.
7
Raccoons with glowing eyes
Diana Haronis via Getty Images

Waschbär (Procyon lotor)

  • Merkmale: Man erkennt ihn an seinem runden Kopf mit der spitzen Schnauze und der schwarz-weißen Gesichtsmaske. Wichtig sind außerdem seine 5 langen Finger, die einer Kinderhand gleichen.
  • Lebensraum: Waschbären mögen Misch- und Laubwälder am liebsten und leben gerne in Baumhöhlen von alten Eichen, Weiden oder Erlen. In der Stadt geben sie sich aber auch mit Dächern oder Dachböden zufrieden.
  • Anpassung: Waschbären verlassen sich am meisten auf ihren Tastsinn, der es ihnen ermöglicht, ein genaues Bild von der Nahrung zu bekommen. Doch auch ihr Geruchssinn ist ausgeprägt: erst durch ihn können sie ihre Nahrung lokalisieren.
8
Badger cub emerging through bracken in oak woods
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Dachs (Meles meles)

  • Merkmale: Die meisten ihrer Art werden rund 70cm groß und bringen dabei stattliche 10 bis 20 Kilo auf die Waage. Auffallend sind ihre weißen Köpfe, die zwei breite schwarze Streifen haben, ihre kurzen Beine und der kurze Schwanz.
  • Lebensraum: Dachsbaue findet man nahezu überall. Zwar bevorzugen sie Laub- oder Mischwälder, dennoch trauen sie sich mittlerweile immer öfters in unsere Gärten oder Parks.
  • Anpassung: Dachse besitzen einen guten Geruchssinn, mit dem sie vor dem Verlassen des Baus prüfen, ob die Luft rein ist. Gleichzeitig können sie damit aber auch die Qualität ihrer Nahrung beurteilen.
9
owl
by toonman via Getty Images

Eule (Strigiformes)

  • Merkmale: Charakteristisch für Eulen ist der große rundliche Kopf und der gedrungene Körper. Auch ihre großen, nach vorne gerichteten Augen sind ein Erkennungsmerkmal, sowie der kurze und gekrümmte Schnabel.
  • Lebensraum: Dieser ist abhängig von der Art der Eule. In Deutschland heimische sind meist in Wäldern, Parks und Gärten zu finden. Viele Eulenarten leben und brüten in morschen Bäumen.
  • Anpassung: Um sich in der Dunkelheit zurechtzufinden, haben Eulen große lichtempfindliche Augen. Obwohl ihr Sehfeld nur klein ist, können sie ihren Kopf um 270 Grad drehen. Ihre asymmetrischen Ohren ermöglichen es zudem, dass ihre Beute präzise lokalisiert werden kann.
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Fox on the run
Carl Remmin via Getty Images

Fuchs (Vulpes vulpes)

  • Merkmale: Der bei uns in Deutschland lebende Fuchs ist der mitteleuropäische Rotfuchs. Er zeichnet sich durch sein orange- bis rotbraunes Fell aus, wobei seine Ohren und die Beine schwarz sind.
  • Lebensraum: Füchse leben in Bauen, die sich meist in deckungsreichen Gebieten befinden und vom Hochgebirge bis zum Wattenmeer strecken. Immer öfter sind sie allerdings auch in der Nähe von Städten und Dörfern zu sehen.
  • Anpassung: Durch eine spezielle Schicht auf den Augen ("Tapetum Lucidum") können Füchsen auch gut in der Nacht sehen. Das hilft ihnen dabei, ihre Beute zu fangen und ihren Feinden auszuweichen.
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European Lynx, Lynx Lynx, Female with Kitten
Raimund Linke via Getty Images

Luchs (Lynx)

  • Merkmale: Wegen seiner langen Haarpinsel an den Ohrspitzen bezeichnet man ihn auch als "Pinselohr". Doch auch sein Backenbart, der kurze Schwanz und das gefleckte Fell sind charakteristische Merkmale des Luchses.
  • Lebensraum: Der Luchs liebt große Reviere, die sich schnell mal über 450km² erstrecken können. Dabei bevorzugt er geschlossene Waldgebiete, in denen er ungestört leben kann und genügend Nahrung findet.
  • Anpassung: Auch in der Dunkelheit kann der Luchs seine Beute über weite Distanzen orten. Dabei helfen ihm seine lichtempfindlichen Augen und seine Haarpinsel, die ihm Richtungshören ermöglichen.
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European roe deer (Capreolus capreolus), buck in high meadow at forest edge, Heiligenhaus, Germany
imageBROKER/Farina Grassmann via Getty Images

Reh (Capreolus capreolus)

  • Merkmale: Rehe haben lange Beine und einen sehr schlanken Körperbau. Auch Kopf und Hals der Rehe sind schmal. Allerdings tragen nur die Männchen ein Geweih.
  • Lebensraum: Sowohl in Wäldern als auch auf deckungslosen Flächen fühlen sich Rehe wohl. Am ehesten bevorzugen sie aber Waldrandzonen.
  • Anpassung: Dadurch, dass sich die Augen des Rehs an den Seiten des Kopfs befinden, können sie auch ohne den Kopf zu drehen Bewegungen wahrnehmen. Doch auch der Geruchssinn von Rehen ist ausgeprägt und ermöglicht es ihnen, Düfte auf weite Distanz hin zu riechen.
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Wolf im Wald, Deutschland, bei Isselburg
Michael Rehbein/500px via Getty Images

Wolf (Canis lupus)

  • Merkmale: Das sich Hund und Wolf ähneln, ist recht sinnig, wenn man bedenkt, dass der Hund vom Wolf abstammt. Trotzdem gibt es kleine, aber feine Unterschiede: der Kopf des Wolfes ist etwas größer und hat eine breitere Stirn. Zudem hat der Wolf kleinere dreieckige Stehohren und seine Augen sind meist gelblich.
  • Lebensraum: Wölfe leben zusammen in Rudeln. Das Revier eines Rudels kann dabei rund 150km² einnehmen. Wichtig ist, dass das Gebiet genügend Nahrung und Rückzugsmöglichkeiten bietet. Meist leben sie daher in Wäldern oder im Grasland.
  • Anpassung: Um sich vor den Menschen zu schützen, sind Wölfe nachtaktiv. Ihr Gehör- und Geruchssinn machen das Leben in der Dunkelheit dabei erst möglich. Da sie in der Lage sind, ihre Ohren zu drehen, können sie Schallquellen genau orten. Mit ihrer feinen Nase können sie gleichzeitig Beutetiere über eine Distanz von 3km riechen.
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A bear walking in a forest
Peter's Photos / 500px via Getty Images

Wildschwein (Sus scrofa)

  • Merkmale: Wildschweine können bis zu einem Meter hoch werden und bringen dabei nicht selten 200kg auf die Waage. Sie besitzen ein borstiges Fell und haben einen kräftigen Körper, an dem ein kurzer Schwanz baumelt. Der keilförmige Kopf geht nahtlos – fast ohne Hals – in den Körper über.
  • Lebensraum: Wildschweine achten v.a. auf zwei Dinge: genügend Versteckmöglichkeiten und die Nähe zum Wasser. So kommt es, dass Wildschweine meist an Seeufern, Sümpfen oder in Wäldern leben.
  • Anpassung: Während ihr Sehvermögen eher schwach ausgeprägt ist, haben Wildscheine stattdessen einen hervorragenden Geruchssinn. Durch ihn können sie Nahrung wittern und Feinde auf einer Entfernung von bis zu 500m riechen.
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Red deer, Cervus elaphus
Raimund Linke via Getty Images

Hirsch (Cervidae)

  • Merkmale: Heimische Hirsche können bis zu 200kg wiegen und etwa 2m lang werden. Im Sommer haben sie ein rötlich-braunes Fell, im Winter verfärbt es sich braun bis grau. Nur die Männchen bilden ein Geweih.
  • Lebensraum: Tagsüber verstecken sich Hirsche meist im Wald und treten erst zur Dämmerung in offenes Gelände hinaus. Am ehesten kommen Hirsche in den Alpen, den Mittelgebirgen und Ostdeutschland vor.
  • Anpassung: Das nachtaktive Leben wird dem Hirsch durch seine guten Sinne ermöglicht. Nicht nur, dass er gut sieht: Ein Hirsch kann seine Ohren unabhängig voneinander bewegen und somit Geräusche genauestens lokalisieren.
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10 / 2023

Erscheinungsdatum 12.09.2023