Goldschakal in Deutschland: Heimlich, klug und auf dem Vormarsch

Auf dem Vormarsch
Der Goldschakal in Deutschland

Veröffentlicht am 24.05.2025
Schakal
Foto: Getty/McDonald Wildlife Photography Inc.

Lautlos, scheu und kaum zu fassen: Der Goldschakal ist auf leisen Pfoten in Deutschland angekommen. Was früher als Sensation galt, ist heute vielerorts Realität – vom ersten Nachweis 1997 in Brandenburg bis zu Sichtungen in nahezu allen Bundesländern. Der Goldschakal ist kein Exot mehr, sondern ein Paradebeispiel dafür, wie schnell sich Wildtiere an veränderte Lebensräume anpassen. Doch was bedeutet seine Ausbreitung für unsere heimische Fauna? Warum ist er gerade jetzt so erfolgreich? Und welche Rolle spielt der Klimawandel dabei?

Lebenslang treu

Goldschakale leben in der Regel in kleinen Familienverbänden, in denen die Eltern ein Leben lang zusammenbleiben. Ihr Nachwuchs wandert meist nach ein bis zwei Jahren ab. Mitunter bleibt ein Jungtier länger und hilft bei der Aufzucht kleiner Geschwister.

Ungefährlich

Mit einer Körperlänge von etwa einem Meter und einer Schulterhöhe von 40 bis 50 Zentimetern sind die Tiere noch etwas kleiner als Wölfe. Zudem sind sie äußerst scheu und meiden Menschen: Einen Goldschakal zu sichten wäre ein richtiger Glücksfall.

Allesfresser

Der Goldschakal ernährt sich größtenteils von kleinen Säugetieren wie Mäusen und Kaninchen, von Vögeln und Insekten. Auch Amphibien sowie Beeren, Weintrauben und Mais verschmäht er nicht. Gelegentlich erlegt er auch Frischlinge oder Rehe.

Klimagewinner

Fachleute vermuten, dass seine Ausbreitung bei uns eine Folge der Klimaerwärmung ist. Auch das im Vergleich zu östlicheren Staaten geringere Vorkommen vom Wolf, dem größten natürlichen Feind des Goldschakals, könnte eine Rolle spielen.

Auf dem Vormarsch

Ursprünglich kommt der Goldschakal vom Balkan und aus dem Süden Asiens, er breitet sich aber schon seit Jahrzehnten in Europa aus. Bei uns wurde er das erste Mal 1997 in Brandenburg gesichtet – und mittlerweile in fast allen Bundesländern.

Schlau wie ein Fuchs

Nicht nur seine Intelligenz ähnelt der eines Fuchses, sondern auch sein Jagdverhalten, seine Anpassungsfähigkeit und sein breites Nahrungsspektrum. Für den Fuchs ist das von Nachteil: Dort, wo beide Arten leben, scheint die Anzahl der Füchse zurückzugehen.