Wenn im September und Oktober die Tage kürzer werden, erfüllt ein eindringliches Röhren die Wälder: Die Brunftzeit der Rothirsche hat begonnen. In dieser besonderen Phase des Jahres liefern sich die mächtigen Hirsche eindrucksvolle Kämpfe um die Gunst der Hirschkühe. Mit tiefem Röhren markieren sie ihr Revier, zeigen ihre Stärke und schrecken Rivalen ab. Kommt es dennoch zur Konfrontation, krachen die gewaltigen Geweihe aufeinander, ein urtümliches Schauspiel, das die Kraft und Eleganz dieser Tiere eindrucksvoll offenbart. Die Brunftzeit ist nicht nur ein Höhepunkt im Jahresrhythmus der Rothirsche, sondern auch ein faszinierendes Naturerlebnis für alle, die es miterleben dürfen.
Fakten über den Rothirsch
- bis 20 Kilo Futter verschlingen die Tiere am Tag. Auf dem Speiseplan stehen meist zu zwei Dritteln Gräser und Kräuter sowie zu einem Drittel Rinde, Nadeln und Blätter.
- 250 Kilo bringt männliches Rotwild maximal auf die Waage, die Schulterhöhe kann bis zu 150 Zentimeter betragen. Das macht sie zur größten freilebenden heimischen Wildart.
- 300 Grad umfasst das horizontale Sichtfeld der Tiere in etwa, beim Menschen sind es nur rund 190 Grad.
- 240 000 Exemplare leben schätzungsweise in Deutschland, sie kommen in allen Bundesländern außer Berlin und Bremen vor.
- 70 km/h Geschwindigkeit können Rothirsche erreichen, wenn sie vor Gefahr fliehen – ähnlich schnell wie das Rennpferd Drip Brew mit seinem Weltrekord von 72,61 km/h.
Bedeutung für Natur und Menschen
Die Brunftzeit ist nicht nur ein eindrucksvolles Naturschauspiel, sondern spielt auch eine zentrale Rolle im ökologischen Gleichgewicht. Durch die Kämpfe und Revierbildungen sichern die stärksten Männchen den Fortbestand einer gesunden Population. Für Naturfreunde und Fotografen bietet die Brunft einmalige Gelegenheiten, Wildtiere in ihrer ursprünglichsten Form zu erleben, allerdings stets mit Respekt und ausreichendem Abstand, um die Tiere nicht zu stören.