- Was brauche ich eigentlich alles fürs Camping?
- Welches Campingzubehör brauche ich?
- Was kostet eine Campingausrüstung?
- Getestet: Sechsteiliges Campingset für etwa 500 €
- Was wiegt denn so eine Campingausrüstung?
- Wo sollte man Campingausrüstung kaufen?
- OUTDOOR-Podcasts mit weiteren Ausrüstungstipps
Unser Test zeigt: Für weniger als 500 Euro bekommt man schon eine solide Campingausrüstung, die viel Komfort bietet – vom wetterfesten Zelt über Schlafsack und Isomatte bis zur Laterne. Auch im günstigeren Preissegment kann man einen Versuch wagen, doch es sollte klar sein, dass hier der ein oder andere Abstrich in Kauf genommen werden muss (siehe Testberichte unten).
Doch vorab:
Was brauche ich eigentlich alles fürs Camping?
Die Packliste für das Camping unterscheidet sich je nach Reiseziel und Unterkunft. Einige essenzielle Dinge sollten aber auf jeden Fall mit dabei sein. Zum Starterset zählt in erster Linie das Zelt – auch hier abhängig von der Personenanzahl und der Destination. Außerdem eine Isomatte, ein Schlafsack, ein Campingkocher und Töpfe sowie gegebenenfalls Brennstoff und Feuerzeug/Streichhölzer für den Kocher. Weitere hilfreiche Gadgets sind eine Stirnlampe und eine Leuchte zum Aufhängen im Zelt, ein Kompass und/oder GPS-Gerät. Wer Wandern möchte, sollte sich zudem mit einem Rucksack, einer Trinkflasche, Wanderschuhen und Wanderbekleidung wie Funktionsshirt, Hose, Fleecejacke und Regenjacke ausstatten. Mit dabei sein sollte auch immer ein Erste-Hilfe-Set, Medikamente, der Ausweis (auch für den Alpenverein), etwas Bargeld, sowie ein Telefon. Je nach Jahreszeit und Komfort kommt noch ein guter Sonnenschutz, ein Moskitonetz und Campingstuhl,- und Tisch dazu.
Welches Campingzubehör brauche ich?
Die Grundausstattung haben wir bereits beleuchtet. Wer aber auf etwas mehr "Glamping" setzen möchte, findet auch noch weitere hilfreiche Gadgets für das Campen: Darunter eine stabile Aluxbox, beispielsweise die Universalbox K470 von Zarges für 185 Euro, die mehr Stauraum bietet und die Ausrüstung vor Staub und Feuchtigkeit schützt. Für etwas mehr Stimmung am Abend sorgen Petroleumlampen und für Komfort ein guter Campingstuhl. Einen preiswerter und praktischer Campingtisch, ob für das gemütliche Beisammensein oder zum Essen vorbereiten, liefert Easycamp mit dem Menton für knapp 50 Euro. Möchte man auch direkt neben dem Zelt fließendes Wasser zapfen können, empfiehlt sich ein Ortlieb Wassersack (10 l, 27 €) oder ein großer Kunststoffkanister mit Hahn. Für etwas mehr Luxus sorgt zudem ein Feldbett.
Was kostet eine Campingausrüstung?
Bei der Campingausrüstung sind nach oben keine Grenzen gesetzt. Aber auch mit günstiger Ausrüstung hat man auf Tour Freude. Wer ab und zu im Sommer campen möchte, bekommt für weniger als 200 Euro ein solides Starterset. Für eine Trekkingtour in Mitteleuropa ohne Aufenthalte im Gebirge kann man mit rund 250 Euro gut ausgerüstet sein. Ambitionierte Tourer, die in den Alpen oder Skandinavien unterwegs sind, sollten für eine günstige Campingausrüstung ca. 350 Euro einplanen. Jedoch gilt es gerade bei preiswerter Ausrüstung hin und wieder Abstriche in puncto Komfort und Wetterschutz zu machen.
Getestet: Sechsteiliges Campingset für etwa 500 €
Das von uns ausgesuchte und getestete Campingset besteht aus sechs Teilen und beinhaltet alles was man für einen erfolgreichen Campingausflug benötigt: nämlich Schlafsack, Isomatte, Klappstuhl, Zelt, Gaskocher und Sturmlaterne. Kostenpunkt sind trotz überzeugender Qualität lediglich knapp 500 Euro. Hier findet ihr Preisvergleich und alle Details zu den jeweiligen Produkten.
Campingausrüstung/Link zum Testbericht | Preis | Testergebnis | Hier können Sie die Ausrüstung kaufen |
80 € | GUT | ||
65 € | SEHR GUT | ||
20 € | GUT | ||
250 € | SEHR GUT | ||
40 € | GUT | ||
20 € | SEHR GUT |

OUTDOOR-Testurteil: GUT
- Schlafkomfort:
- Isolation:
- Praxis/Handling:
- Gewicht/Packmaß:
Mit dem mit Kunstfaser gefüllten High Peak Boom spart man mehrfach: Durch das abzippbare Oberteil und ein integriertes Inlett dient er auch als dünner Sommerschlafsack, die Oberseite eignet sich im Camper oder zu Hause als extra Decke. Zusammengezippt ist der High Peak Boom sehr variabel zu belüften: Öffnet man die Reißverschlüsse auf beiden Seiten, lässt sich das Oberteil wie eine Decke aufklappen, ein weiterer Schieber sorgt am Fußteil für Durchzug. Der eiförmige Schnitt bietet viel Platz, das Innenmaterial aus Polyester und Baumwolle klebt nicht auf der Haut. Kältefeste Schläfer können den Schlafsack bis fünf Grad einsetzen, Frostbeulen bis zehn. Das hohe Gewicht (2280 g, 18,5 l) beschränkt den Einsatz aber auf Auto oder Campervan.

OUTDOOR-Testurteil: SEHR GUT
- Liegekomfort:
- Isolation:
- Strapazierfähigkeit:
- Gewicht/Packmaß:
Selbstaufblasende Matten besitzen im Innern einen offenzelligen Schaum. Bei geöffnetem Ventil füllt er sich mit Luft, nur zum Schluss muss man noch nachblasen, damit sich die Schlafunterlage prall füllt. Bei der Exped SIM 3.8 reichen dazu ein bis zwei kräftige Puster. Des Weiteren glänzt sie im Dauertest durch ihre Zuverlässigkeit: Noch nie verlor sie Luft – im Gegensatz zu noch preiswerteren Modellen.
Mit fast vier Zentimeter Dicke bietet die SIM guten Schlafkomfort bei einer Liegefläche von 183 x 50 cm – für 80 Euro gibt es die LW-Version mit extra viel Platz bei einer Liegefläche von 195 x 65 cm. Die starke Isolation hält selbst Bodenfrost ab. Somit liegt das Gewicht von 850 g voll im Rahmen. Ihr kompaktes Packmaß von 29 cm x ø 19 cm erleichtert zudem das Verstauen.

OUTDOOR-Testurteil: GUT
- Sitzkomfort:
- Handhabung:
- Strapazierfähigkeit:
- Gewicht/Packmaß:
Billige Klapp- oder Faltstühle machen einem meist nur kurz Freude, weil Kunststoffgelenke brechen oder Streben verbiegen. Der Belay Chair von LACD geht dagegen nicht kaputt. Sitz und Lehne bestehen aus einer mit Schaum gefüllten Polyesterhülle, deren Längsseiten stabile Kunststoffstreben versteifen. Über längenverstellbare Riemen an den Außenseiten, die von der Lehnenoberkante zur Vorderkante der Sitzfläche führen, lässt sich der Neigungswinkel verstellen – das erfordert etwas Fingerspitzengefühl, aber man bekommt den Dreh schnell raus. Aufgrund der niedrigen Sitzhöhe spart man sich einen Tisch und braucht kein Zelt mit Stehhöhe. Weitere Stärken sind das niedrige Gewicht von 570 g und das kleine Packmaß (40 x 20 x 5 cm).

OUTDOOR-Testurteil: SEHR GUT
- Wetterschutz:
- Wohnkomfort:
- Auf- und Abbau:
- Gewicht/Packmaß:
Vango liefert mit dem Scafell 300+ (250 €, 3,3 kg) einen Preisknüller. Während des Tests trotzte das Dreibogentunnelzelt tagelangem Dauerregen und Sturmböen, der Innenraum, von 219 x 171 cm mit Liegelänge von 195 bis 200 cm, bietet zwei großen Personen Platz, zur Not kommen sogar drei unter. Im riesigen Vorraum mit einer Innenhöhe von 109 cm kann man bei Schmuddelwetter gemütlich kochen und essen, Eingänge auf beiden Längsseiten ermöglichen einen guten Luftaustausch, deshalb fallen die kleinen Lüfter nicht so sehr ins Gewicht. Außerdem steht das Zelt im Nu, die Alugestänge gleiten zwar nicht ganz so geschmeidig durch die Kanäle wie bei HighEnd-Modellen, aber um Längen besser als die Fiberglasstäbe von Billigzelten.

OUTDOOR-Testurteil: GUT
- Heizleistung:
- Bedienung/Praxis:
- Standfestigkeit:
- Betriebskosten:
Leicht muss ein Kocher fürs Camp nicht sein, aber standfest und stabil. Auch eine breite, fein regulierbare Flamme gehört ins Lastenheft, damit Töpfe oder Bratpfannen mit großem Durchmesser gleichmäßig erhitzt werden. Für den Campingaz Camp Bistro Deluxe (40 €, 2130 g) kein Problem: Er trägt selbst Sechs-Liter-Töpfe, bringt einen Liter Wasser in rund sechs Minuten zum Sieden und benötigt dafür rund 16 Gramm Gas. Ein Piezozünder ermöglicht komfortables Anzünden – weil er ab und an streikt, sollten Sie aber auch ein Feuerzeug oder Streichhölzer einpacken. Noch ein extra Tipp für Schnäppchenjäger: Die passenden Ventilkartuschen CP 250 (5,35 €/450 ml) gibt es häufig in Baumärkten zu deutlich günstigeren Preisen.

OUTDOOR-Testurteil: SEHR GUT
- Helligkeit:
- Handhabung:
- Ausdauer:
- Betriebskosten:
Mit der rustikalen Feuerhand Sturmlaterne wird es im Camp so richtig romantisch. Das warmgelbe Licht der geräuschlos brennenden Petroleumlampe mit einer Brenndauer von bis zu 20 Stunden gleicht dem einer Kerze, leuchtet aber viel heller und lässt sich über den höhenverstellbaren Docht regulieren. Auch das Anzünden geht einfach: Bügel nach unten drücken und schon hebt sich das Glas, sodass der Docht gut erreichbar ist. Lagern und transportieren darf man die Lampe nur senkrecht, da sonst Petroleum über den Docht ausläuft. Sparfüchse freuen sich über den günstigen Preis von 20 € und niedrige Betriebskosten. In einer Stunde verbrennt die Feuerhand Sturmlaterne rund 19 ml. Brennstoffempfehlung: fast geruchsloses Petromax-Alkan-Paraffinöl mit einem Preis von 5,49 €/l.
Diese und weitere getestete Outdoorausrüstung als PDF zum Download
Was wiegt denn so eine Campingausrüstung?
Das Gewicht der Campingausrüstung kann stark variieren. Ein Set bestehend aus Zelt, Schlafsack, Isomatte, Kocher und Töpfe kann bei Leichtgewichten rund fünf Kilo wiegen. In der Regel sollte man jedoch mit etwas mehr berechnen – je nach Gusto kann hier das Grundset schon an die zehn Kilo wiegen.
Wo sollte man Campingausrüstung kaufen?
Besonders für Camping-Anfänger empfiehlt es, sich die Grundausstattung in einem Fachgeschäft in der Nähe zu kaufen. Erstens um das Prinzip "Support your locals" zu stärken und andererseits, um eine kompetente Beratung zu erhalten und gegebenenfalls Produkte vor Ort auszutesten. Auch Onlineshops wie Bergzeit oder Bergfreunde haben eine breite Produktauswahl rund um die Campingausrüstung. Wer etwas günstiger shoppen möchte, findet eventuell bei Decathlon seinen passenden Campingpartner. Seit Herbst 2021 bietet Globetrotter in allen Filialen zudem gebrauchte und durch ihre Werkstatt geprüfte und aufbereitete Ausrüstung an – darunter auch Campingequipment.
Noch mehr Wissen rund ums Campen
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OUTDOOR-Podcasts mit weiteren Ausrüstungstipps
In dieser Folge plaudert unser Kollege Christian Zimek mit dem OUTDOOR-Redakteur und Ausrüstungsexperten Frank Wacker darüber, wie viel Hightech Outdoorer und Wanderer wirklich brauchen, und was es mit den diversen Materialien und Bauformen zum Beispiel von Wanderschuhen und Regenjacken auf sich hat.
In dieser Episode geht es um Billig-Zelte vom Discounter. Wir haben drei Stück gestetet und ziehen im Podcast unser Fazit.
Ihr könnt den Podcast entweder gleich hier auf dieser Seite anhören, oder auch auf einer der gängigen Plattformen: iTunes, Spotify, Deezer, Audio now, Soundcloud, Acast, The Podcast App, Google Podcast-App auf Android-Smartphones, Lecton sowie Castbox, Podcast Addict und vielen anderen Podcast-Apps und Verzeichnissen.