Stirnlampen sind heute heller denn je und strahlen weiter und länger als je zuvor – wie unser Test von acht Newcomern aus dem Jahr 2019 zeigt. Doch Leuchtkraft allein genügt nicht auf Tour ...
Stirnlampen sind heute heller denn je und strahlen weiter und länger als je zuvor – wie unser Test von acht Newcomern aus dem Jahr 2019 zeigt. Doch Leuchtkraft allein genügt nicht auf Tour ...
Welche Stirnlampe das beste Gesamtpaket lieferte, erfahrt ihr im Testbericht (unten). Alle getesten Stirnlampen im Überblick gibt es in der Fotostrecke oben – oder im PDF zum Download hier:
Nicht unbedingt. Denn der Lumenwert einer Lampe sagt nur etwas über die Performance der LED aus, nicht über die Qualität des Leuchtbildes, das mit Hilfe von Reflektoren und optischen Linsen modelliert wird. Es sollte möglichst hell sein, weit reichen, aber auch die nähere Umgebung mit abdecken. Um das zu leisten, statten die meisten Hersteller ihre Stirnlampen nicht nur mit speziellen Reflektoren aus, sondern auch mit mehreren LEDs: einer starken für die Ferne sowie einer oder zwei schwächeren für den Nahbereich.
Je nach Stirnlampe lassen sich die Lichtquellen separat wählen – oder werden, wie bei der Petzl Swift RL, über einen Sensor automatisch gesteuert, und zwar in Abhängigkeit zur Entfernung und zum Umgebungslicht. Das funktionierte in unserem Test 2019 so gut, dass keiner im Team mehr darauf verzichten wollte.
Ein Blick auf die Uhr oder Topokarte? Der Testsieger Petzl Swift RL regelt blitzartig herunter, sodass es nicht blendet. Schaut man (wieder) in die Ferne, fährt im Nu ein Spotlicht hoch, das im Labor bis zu 120 Meter weit strahlte. Wird die Automatik gestört, etwa durch Schneefall oder vor den Sensor steigenden Atemhauch, schaltet man sie ab und regelt die Lichtleistung manuell.
Auch der deutsche Hersteller Ledlenser setzt bei der neuen MH11 auf Sensorsteuerung – die im Test aber recht träge reagierte. Dazu kommt, dass die MH11 mit nur einer LED auskommen muss, doch die lässt sich dafür stufenlos fokussieren: Zoomt man den Lichtkegel punktklein, strahlt die Lampe sensationelle 300 Meter weit. Den Saft dafür liefert ein mächtiger Lithium-Ionen-Akku, dessen Kapazität von 11,5 Wattstunden Maßstäbe setzt. Er ist nicht wie bei den meisten Lampen fest verbaut, sondern lässt sich wie eine Batterie wechseln. Durch den dicken Akku wiegt die Lampe aber 180 Gramm, was den Tragekomfort einschränkt. Im Bild: die mittlere Zoomstufe.
Zum Vergleich: Die meisten von uns getesteten Stirnlampen 2019 blieben unter 100 Gramm, die zweitschwerste, Fenix HL40, wiegt 115, sonst reißen nur die Petzl Swift RL und die Black Diamond Revolt die 100-Gramm-Marke. Wie Ledlenser hat auch die Fenix HL40 nur eine, fokussierbare Lichtquelle. Sie schaffte im Labor 150 Meter – der zweitbeste Testwert –, strahlt aber mehr zu den Seiten als Ledlenser.
Unterm Strich eignen sich alle Testkandidaten zum Wandern und fürs Camping. Bei vier Stirnlampen müssen Outdoorer aber Abstriche beim Handling machen: So stört an der Biolite-Stirnlampe der winzige Schalter, bei den zwei Nitecore-Stirnlampen und bei der Silva Scout RC der nur in drei Stufen neigbare Lampenkopf. In puncto Lichtleistung können sich diese vier günstigen Stirnlampen (30 bis 60 Euro, alle unter 100 g) aber sehen lassen – auch wenn keine davon das Niveau der besonders empfehlenswerten Kopflampen-Modelle von Black Diamond, Fenix, Ledlenser und Petzl erreicht.
Das entscheiden Einsatzzweck und Budget: So sollten sich Trekking- und Wildnisfans die Black Diamond Revolt ansehen (Kauftipp), die als einzige Stirnlampe in unserem Vergleichstest 2019 absolut tauchwasserdicht ist (IPX8). Außerdem erfüllt die Black Diamond Revolt jeden Lichtwunsch, egal ob breit gefächert oder punktuell. Außerdem leuchtet die Black Diamond Revolt bis zu 150 Stunden am Stück und nimmt sogar Einweg-Batterien auf.
Wer gerne etwas zum Spielen und nichts gegen Licht im Überfluss hat, wählt die Ledlenser MH11. Diese Power-Stirnlampe lässt sich mittels App programmieren, fernsteuern, kann rot, blau oder grün strahlen und besitzt einen potenten, austauschbaren Akku. Eine mit 60 Euro günstige Alternative zur Ledlenser ist die Fenix HL40 (Kauftipp), die im Test ebenfalls mit einem zoombaren Lichtkegel sowie starken Akku punktete.
Die Top-Allround-Stirnlampe ist aber die Petzl Swift RL, die alles kann außer rot leuchten, sich intuitiv bedienen lässt und bequem trägt. Mit dieser 100-Euro-Stirnlampe muss man sich keine Gedanken um das jeweils ideale Licht machen – die Petzl Swift RL wählt es blitzschnell selbst. Und zwar perfekt!
Stirnlampe | Preis | Gewicht | Testurteil |
---|---|---|---|
Petzl Swift RL | 100 € | 102 g | Überragend (Testsieger) |
Black Diamond Revolt | 60 € | 100 g | Sehr gut (Kauftipp) |
Fenix HL40R | 60 € | 115 g | Sehr gut (Kauftipp) |
LEDlenser MH11 | 149 € | 180 g | Sehr gut |
Biolite Headlamp | 60 € | 69 g | Gut |
Nitecore NU17 | 30 € | 46 g | Gut |
Nitecore NU32 | 45 € | 97 g | Gut |
Silva Scout RC | 50 € | 73 g | Befriedigend |
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