Wer mit Zelt und Schlafsack auf Wandertour geht, braucht einen geräumigen Rucksack. Die besten Trekkingrucksäcke aus unseren Tests hier + viele weitere Tipps.
Wer mit Zelt und Schlafsack auf Wandertour geht, braucht einen geräumigen Rucksack. Die besten Trekkingrucksäcke aus unseren Tests hier + viele weitere Tipps.
Trekkingrucksäcke eignen sich besonders auf Reisen, Mehrtagestouren mit Zelt und Wildnis-Treks fernab der Zivilisation mit viel Gepäck. Volumen: 55 bis 100 Liter.
Nur mit einem guten Trekkingrucksack lassen sich Ausrüstung und Verpflegung für Mehrtagestouren bequem transportieren. "Das Fassungsvermögen richtet sich nach der Dauer des Treks", sagt Rucksackprofi Boris Gnielka. 70 Liter reichen für rund eine Woche, wer noch länger unterwegs ist, braucht 80 bis 90 Liter. Für Dreiwochentouren sollten es sogar über 100 Liter sein.
Selbst der beste Rucksack drückt auf die Schultern, wenn er nicht richtig passt. "Einen Trekkingrucksack sollte man daher erst nach ausgiebigem Probetragen kaufen", rät Gnielka. Beladet ihn dabei mit dem Gewicht, das ihr später auf Tour schleppen müsst. Mit welcher Last der Rucksack klarkommen sollte, richtet sich nicht nur nach der Länge des Treks, sondern hängt auch davon ab, wie viel eure übrige Ausrüstung wiegt. Und ob man unterwegs Verpflegung nachkaufen kann.
Hier einige Werte zur Orientierung: Für Touren bis zu einer Woche sollte ein Rucksack mit 20 Kilo Beladung komfortabel sein. Dauert der Trek dagegen länger als zwei Wochen, muss das Tragesystem auch 30 Kilo und mehr wegstecken. Die zehn Top-Rucksäcke aus den OUTDOOR-Praxistests präsentieren wir euch hier:
Deuter Aircontact 65+10
Der Deuter Aircontact 65+10 ist ein sauber zu komprimierender Zweikammersack mit Frontöffnung, Stretchseitenfächer, zwei Hüftgurttäschchen und schön weit zu öffnendem Deckelfach. Außerdem ist der Aircontact 65 in der Hüfte sehr flexibel und weich gepolstert, am Rücken eher fest. Zudem verfügt er über eine sehr gute Kontrolle, die ideale Beladung ist bis 22 Kilo. Kurzum: langlebig, funktionell und leichter als der Vorgänger bleibt Deutschlands meistverkaufter Trekkingrucksack dank Facelift up to date.
Deuter Aircontact 50+10 SL (Damen)
Der Aircontact 55+10 SL bietet ausreichend Volumen für Zelttouren bis zu einer Woche oder ausgedehnte Hüttentreks, die Lastobergrenze von 17 Kilo reicht für diesen Einsatzbereich aus. Außerdem liegt der Rucksack sicher an und trägt sich dank des flexiblen Drahtrahmens und nicht zu wuchtiger Gurte auch mit wenig Gepäck angenehm flexibel.
Mystery Ranch Terraframe 65
Von unserer Redaktion zum "Besten Rucksack 2020" gekürt: Der Mystery Ranch Terraframe 65. Er ließ sich auf unseren Trekkingtouren selbst noch mit über 40 Kilo Gepäck tragen, lag angenehm und kontrolliert am Rücken an und verlagerte einen Großteil des Gewichts auf den hinteren Beckenkamm. Sein flexibler Karbonrahmen lässt viel Bewegungsfreiheit. Praktisch: Sperriges und Schweres wie große Expeditionszelte, Packrafts, Holz oder Transportboxen kann man zwischen Packsack (64 l) und Rahmen unterbringen.
Macpac Torlesse 65 EU Aztec
Seit fast 50 Jahren baut das neuseeländische Label Macpac Rucksäcke. Sie besaßen schon damals flexibel aufgehängte Hüftgurte – was heute weit verbreitet ist. Außerdem verwendet Macpac ein gewachstes Gewebe aus Polyester und Biobaumwolle (Aztec). Es fühlt sich angenehm an und hält dauerhaft Niesel ab. Nur der Boden besteht aus extra robustem Cordura (500 D). Durch den beweglichen, recht schmalen Hüftgurt und die effektive Lastübertragung im Lendenbereich (Lastobergenze: 21 Kilo) geht man aufrecht und natürlich. Die Lastkontrolle ist gut – alles in allem ein empfehlenswerter Partner für Treks bis zu zehn Tagen.
Gregory Katmai
Trekkingrucksäcke mit Netzrücken besitzen Seltenheitswert, weil dieser Tragesystemtyp bei Lasten über 15 Kilo in der Regel ans Limit kommt. Gregory gelingt als zweitem Hersteller das Kunststück, mehr herauszuholen: der neue Katmai bietet bis zu 20 Kilo Beladung traumhaft viel Komfort. Hüftgurtpolsterung und Rücken bestehen aus einem Stück luftigem Netz, das sich wie eine zweite Haut anschmiegt, aber nicht einengt und den Druck sehr gleichmäßig verteilt. Auch die Ausstattung stimmt: Zweikammerpacksack mit geräumiger Fronttasche (6 l) und -fach, großer Seitenzugriff, verstaubarer Trinkflaschenhalter, Hüftgurttäschchen.
Gregory Kalmia 60 (Damen)
Die Damenversion Kalmia von Gregory überzeugt auf ganzer Linie. Die Bewegungsfreiheit in der Hüfte ist gut. Außerdem hievt der geringe Abstand zum Rücken die Lastkontrolle auf das Niveau guter Körperkontaktmodelle – ohne dass die Belüftung leidet. Außerdem bietet der Rucksack viel Komfort und eine klasse Aufteilung. Der abnehmbare Deckel (6 l) gefällt zudem mit einer langen Zipöffnung.
Exped Thunder 70
Trekkingrucksäcke mit einem Fassungsvermögen von 70 Liter wiegen oft deutlich über zwei Kilo, manchmal auch über drei. Der Exped Thunder 70 bringt gerade mal 1580 Gramm auf die Waage – und fasst mehr als angegeben: 81 Liter. Außerdem glänzt er mit hoher Strapazierfähigkeit und praktischer Ausstattung. Er lässt sich äußerst bequem und bewegungsfreundlich tragen – zumindest bis zu einer Last von 25 Kilo. Bei mehr hört der Spaß ohnehin auf.
Thule Versant 70
Der Versant 70 ist am Rücken eher fest, aber dennoch bequem. Insgesamt kommt der Rucksack hochflexibel, bietet eine starke Kontrolle und die ideale Beladung ist bis 22 Kilo. Außerdem ist der Versant 70 ein gut zu komprimierender Zweikammersack mit Frontöffnung, Seitenfächer, Vortasche, austauschbare Hüftgurttäschchen und der Deckel wird zur Messengerbag. Der Rucksack vereint geringes Gewicht (knapp 2 kg) mit sehr gutem Trageverhalten und praxisgerechten Features. Auch der Preis liegt voll im Rahmen. Das Volumen liegt bei 70 Litern.
Bach Specialist 75
Frisch überarbeitet zählt der ultrasolide Bach Specialist auch weiterhin zur Crème de la Crème unter den Trekkingrucksäcken und eignet sich perfekt für Wildnistouren. Er überträgt Lasten bis zu 25 Kilo angenehm gleichermaßen auf Hüfte und Rücken. Zudem besitzt er eine top Polsterung und kommt mit einer guten Aufteilung. Die Meshtasche vorne ist ideal (4 l) zum Trocknen von Ausrüstung. Insgesamt bietet dieser Trekkingrucksack von Bach 75 Liter Volumen für Gepäck.
Osprey Aether Plus
In den Siebzigern als kleine Rucksackschmiede in Colorado gegründet, ist Osprey heute der angesagteste Outdoor-Rucksackhersteller weltweit. Mit dem Aether 85 Plus (Damenversion: Ariel Plus) ergänzt der Weltmarktführer seine Bestseller-Linie um ein Schwerlastmodell. Er trägt sich bis 27 Kilo Beladung bequem, liegt satt an und verteilt das Gewicht schön gleichmäßig auf Beckenkamm, Lendenbereich und Rücken. Die Belüftung funktioniert gut. Der abnehmbare Deckel (9 l) lässt sich zum kleinen Daypack (18 l) ummodeln, der Zweikammerpacksack mit großer Frontöffnung bietet je zwei Fronttaschen (je 3 l) und seitliche Flaschenhalter. Außerdem lässt sich der Rucksack effektiv komprimieren. Die Hüftgurtpolster sind in der Länge und im Neigungswinkelvverstellbar. Umweltfreundlich: das Bluesign-zertifizierte Material.
Die Qualitätsunterschiede bei Trekkingrucksäcken können riesig sein: »Spitzenmodelle fühlen sich mit über 20 Kilo leichter an als mittelmäßige mit 15«, sagt Ausrüstungsredakteur Frank Wacker. So viel Gewicht kommt schnell zusammen, wenn neben Zelt, Schlafsack, Isomatte und Kocher auch noch der Brennstoff und die Verpflegung für ein bis zwei Wochen transportiert werden müssen.
Lastkapazität für bis zu zehn Tage boten in unseren Tests vor allem die Trekkingrucksack-Modelle von Deuter (250 €) und Thule (250 €). Der Mystery Ranch Terraframe 65 (480 €) und Bach Specialist 75 (320 €) schließlich tragen sich noch angenehmer als die Konkurrenz. Außerdem eignet sich der Bach Specialist durch sein üppiges Volumen (86 l) auch für Wildnistrips von über zwei Wochen.
Falsch gepackt, zieht allerdings selbst der beste Rucksack an den Schultern. Schwere, kompakte Gegenstände (Brennstoff, Müsli, Riegel, Nüsse, Schokolade) gehören nah an den Rücken und werden mit leichteren Sachen (Kleidung, Tütenessen) davor stabilisiert. Was tagsüber benötigt wird, kommt in Außentaschen oder ins Deckelfach. Auch wasserdichte Leichtpacksäcke in mehreren Farben sind empfehlenswert: Sie schützen vor Nässe und schaffen Ordnung.
Viele weitere Tipps und Trekkingrucksäcke aus unseren Tests der letzten Jahre findet ihr in den Artikeln weiter unten auf dieser Seite: