Mecklenburg-Vorpommern ist ein Paradies für Naturliebhaber und Ruhesuchende: "Sobald ich über die Elbe Richtung Mecklenburg-Vorpommern fahre, habe ich das Gefühl von mehr Platz." Jens Klatt, Fotograf und Paddler, stammt aus der Stadt Brandenburg an der Havel und verbrachte seine Wochenenden häufig mit "Kasten Bier ins Kanu, an einen Strand paddeln". Doch nicht nur Paddler lockt Mecklenburg-Vorpommern mit seinen grandiosen Naturlandschaften an, auch Wanderer und Naturfans kommen hier voll auf ihre Kosten. Wo genau? Das erfahrt ihr hier:
Seen-Wandern auf der Seenplatte
Tief röhrt es im Schilf: eine Rohrdommel, von Einheimischen auch "Moorochse" genannt. Ansonsten hören Wanderer im Müritz-Nationalpark nur das Plätschern von Wasser oder das Rascheln von Schilf im Wind. Auf der gut 170 Kilometer langen Runde von Waren über Wesenberg und Neustrelitz dringt neun Tage kein Straßenlärm an die Ohren. Ruhe liegt auch über den 1000 Seen, die die Mecklenburgische Seenplatte haben soll. Und selbst wenn es weniger sind: Jeden Tag lernt man mindestens einen kennen und erfrischt sich bei Badestopps.

Paddeln auf der Peene
Das Leben ist ein ruhiger Fluss – wenn man auf der Peene reist. Sie hat so wenig Strömung, dass ihr gewundener Lauf in beide Richtungen befahrbar ist. Am schönsten paddeln Kanuten in vier Tagen von Dahmen nach Demmin (65 km): über den Malchiner See, den Dahmer Kanal entlang und über den Kummerower See. Dann geht es auf der Peene durch ausladende Auen und weite Moore zur teils mittelalterlichen Hansestadt Demmin. Wer noch mehr erleben will, paddelt weiter bis nach Anklam (ca. 60 km), siehe Karte:
Mecklenburg-Urlaub auf dem Hausboot
Eine ganze Woche auf dem Wasser verbringen und mit dem sanften Wiegen der Wellen einschlafen? Das geht perfekt auf einer Hausboottour. Und unkompliziert: Auf den meisten Wasserstraßen hier braucht man keinen Führerschein. Der Klassiker in Mecklenburg- Vorpommern, die Müritz-Elde- Wasserstraße, verbindet auf 120 Kilometern die Mecklenburgischen Großseen, Störkanal undSchweriner See. Beim Schippern beobachtet man Vögel und plauscht von Bord zu Bord mit anderen Freizeit-Kapitänen.
Wandern in der Mecklenburgischen Schweiz
Hügel bestimmen das Bild der Mecklenburgischen Schweiz am Nordrand der Seenplatte. Drei Tagesrundtouren um Malchin, die "Sterntouren", erschließen die mittelgebirgsähnliche Landschaft. Den besten Überblick gewinnen Wanderer von der 97 Meter hohen Friedrich-Franz-Höhe (ab Malchin, 19 km). Hier liegen einem die Hügelketten und der Kummerower See zu Füßen.
Vögel und Klöster am Schaalsee
Der Schaalsee ist mit 72 Meter der tiefste See Norddeutschlands. Über ihn verlief einst die deutschdeutsche Grenze; heute schützt der Status als UNESCO-Biosphärenreservat Pflanzen und Tiere. Eisvögel nisten hier, Kraniche jagen Fische und Frösche, majestätisch waten Graureiher im Schilf. Am besten lernen Wanderer das stille Gewässer auf der fünftägigen Klosterdreieck-Tour kennen (94 km). Sie beginnt in Zarrentin mit seiner Klosterkirche aus Feld- und Backsteinen, besucht den wuchtigen Dom in Ratzeburg und führt zum Kloster Rehna mit seinem Klostergarten voll seltener Kräuter und dem gewaltigen, backsteinernen Kirchturm. Große Steigungen muss man nicht fürchten, denn die hügelige Landschaft erreicht maximal Höhen von 100 Metern. Umso mehr Zeit bleibt, dem Glucksen des Wassers zu lauschen und Reiher nach Beute jagen zu sehen.

Die Insel Rügen
Wie ein grünes Blatt liegt die Insel Rügen in der Ostsee, und strahlend weiß leuchten ihre berühmten Kreideklippen übers Wasser (siehe Bild oben). Keine Frage, eine Wanderung entlang der Felsabbrüche gehört zu einem Rügenbesuch dazu. Aber man sollte sich auch in den Fahrradsattel schwingen und am "Großen Jasmunder Bodden" entlangkurbeln (28 km). Von Ralswiek nach Breege und per Schiff zurück (Buchen! Info: reederei-kipp.de)