Von zehn kontaktierten Herstellern konnten uns gleich sieben mit brandneuen Modellen für den Test ausstatten. Dabei handelt es sich durchweg um aggressive High-End-Paare, die mit tendenziell starker Vorspannung und ausgeprägtem Downturn vor allem schwere Züge und steile Routen im Blick haben. Von den übrigen drei Marken haben wir bewährte Klassiker bekommen: Den Apache Light von Boldrini, den Defy von Evolv und den Mastia von Tenaya. Anders als die Newcomer haben sie mit ihren etwas festeren(Zwischen-)Sohlen und dem geringeren – beim Evolv sogar fehlenden – Downturn auch Allround- und Genusskletterer im Blick.
Die Kletterschuhe im Test 2025
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Weitere Kletterschuhe aus älteren Tests
Bei guten Kletterschuhen kommt es vor allem auf Passform, Gummimischung und den Einsatzzweck an. Je nachdem, ob du eher in der Halle, am Fels, im Bouldern oder auf Mehrseillängen unterwegs bist, unterscheiden sich die Anforderungen deutlich. Auch die Vorspannung des Kletterschuhs ist wichtig:
Was ist Vorspannung? Kletterschuh-Vokabular erklärt

Asymmetrie
Logischerweise ist jeder Schuh asymmetrisch. Bei Kletterschuhen ist gemeint, wie stark die Schuhspitze nach innen gebogen ist. Damit soll man mehr Druck auf den großen Zeh bringen und in kleinen Löchern besser stehen.
Downturn (1) Gibt an, wie stark der Schuh nach unten gebogen ist. Im steilen Gelände soll diese Konstruktion helfen, Druck auf den Tritt zu bringen oder aktiv daran zu ziehen.
Lace, Velcro, Slipper (2) Benennt die Art des Verschlusses: mit Schnürung (Lace), mit Klettverschluss (Velcro) oder als Sockenkonstruktion ganz ohne besonderen Verschluss (Slipper).
Low Volume Bezieht sich meist auf eine schmalere Version des Schuhs. Manche Hersteller unterteilen in Damen- und Herrenmodelle, manche in Normal / High Volume und Low Volume.
Randgummi (3) Der Randgummi zieht von der Sohle nach oben.
Slingshot / Vorspannung (4) Um den Druck vorne auf die Zehen zu bringen und um die Ferse beim Hooken sicher am Fuß zu halten, führt bei Kletterschuhen ein über die Ferse gespanntes Gummiband (Slingshot), das mehr oder weniger weit nach vorn verläuft. Wie stark der Zug auf dem Fersenband ist, bestimmt dann die Vorspannung des Kletterschuhs. Oft gilt: Je weicher der Schuh, desto stärker die Vorspannung.
Toepatch (5) Bezeichnet die Gummikappe oben auf der Zehenbox. Sie ermöglicht ein besseres Hooken mit den Zehen. Manchmal handelt es sich auch um eine Gummierung des Obermaterials.
Zwischensohle (6) Zwischen der eigentlichen Gummisohle und dem Fußbett ist in vielen Kletterschuhen zumindest vorn eine Synthetik-Zwischensohle verbaut, über deren Form und Festigkeit sich punktuell steuern lässt, wie sensibel und kantenstabil der Schuh ist.

💡 Tipp: Kletterschuhe im Fachgeschäft probieren – Marken und Modelle fallen sehr unterschiedlich aus. Außerdem dehnen sich viele Modelle (v. a. aus Leder) mit der Zeit noch um bis zu eine halbe Größe.
Hallux valgus (Ballenzeh) ist beim Klettern ebenfalls ein heikles Thema, weil viele Kletterschuhe sehr eng geschnitten und stark asymmetrisch geformt sind – genau das kann die Fehlstellung verschlimmern oder Schmerzen verstärken. Tipps zu diesem Thema findest du hier:
Video: Geschichte der Kletterschuhe (englisch)