Um herauszufinden, welche Zelte auf Tour wirklich viel bieten, hat das outdoor-Testteam ein Prüfprogramm entwickelt, das nicht nur auf den Nässe- und Windschutz der Zelte zielt, sondern auch den Wohnkomfort einschließt.
Um herauszufinden, welche Zelte auf Tour wirklich viel bieten, hat das outdoor-Testteam ein Prüfprogramm entwickelt, das nicht nur auf den Nässe- und Windschutz der Zelte zielt, sondern auch den Wohnkomfort einschließt.
Hier die wichtigsten Testkriterien unseres Zelttests im Detail:
Wetterschutz der Zelte
Das wichtigste Testkriterium beinhaltet den Nässeschutz und die Windstabilität. Der Nässeschutz des Bodens wird mittels Soutertester gemessen, und zwar in Millimetern Wassersäule. Den Regenschutz des Überzelts ermittelt outdoor im Praxistest, hier sagt die Wassersäule nichts aus. Wichtiger sind Nahtverarbeitung und Konstruktion. Beispielsweise darf es bei geöffneter Apsis nicht ins Innenzelt regnen, auch sollten sich Lüfter verschließen lassen. Wie windstabil die Zelte sind, zeigt die 450-PS-Windmaschine. Mit ihr werden alle Zelte von jeder Seite aus angestürmt.
Komfort der Zelte
Je größer, höher und heller ein Zelt, desto besser. Weil kein Zelt einem Quader gleicht, misst outdoor nicht nur die Grundfläche sondern auch die Nutzfläche 30 cm oberhalb des Bodens – was der Höhe eines Schlafsacks entspricht. Abzug gibt es für Nutzlängen unter 1,85 m, da sich hier selbst kleine Schläfer nicht ausstrecken können. Weitere Kriterien: Belüftungsmöglichkeiten, Zahl und Größe der Eingänge und Handling der Zipper.
Auf-/Abbau der Zelte
Ein gutes Leichtzelt muss sich auch von nur einer Person schnell und problemlos mit wenig Kraftaufwand errichten und abbauen lassen. Dazu gehört, dass sich wichtige Abspannpunkte für Heringe verlängern lassen.
Gewicht der Zelte
outdoor wiegt Zelte mit Packsack, Sturmleinen, Heringen und Reparaturhülse.
Qualität der Zelte
Die Zelte werden auf Verarbeitung und verwendete Materialien (auch der Heringe) untersucht.
Ultraleichtzelte - die Besten!
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Um festzustellen, ob alle Zelte dicht halten, benutzt outdoor eine Beregnungsanlage, die über 4000 Liter Wasser auf jedes Test-Zelt prasseln lässt, was einem zehnstündigen Wolkenbruch gleicht. Dabei achten die Tester auch auf vom Boden aufspritzendes Wasser, das bei Zelten mit hochgezogenem Außenzelt zu Wassereinbruch führen kann. Auch wird getestet, ob es bei geöffnetem Außenzelteingang in das Innenzelt tropft. Danach misst das Testteam die Bodendichtigkeit: mittels Soutertester, einem Manometer, das bis zu einem Bar (= 10.000 mm) Wasser auf die Bodenwanne presst. Ein guter Boden sollte einen Wert von 5000 erreichen, ein sehr guter 10.000 Millimeter.
Nach den Laborprüfungen bauen zwei Tester sämtliche Zelte auf und bewerten Dauer und Komplexität der Prozedur. Danach wird das Platzangebot der Zelte gemessen: zum einen die Bodenfläche von Apsis und Innenzelt, die sich in den Grundrissskizzen widerspiegeln. Zum anderen der im Innenzelt nutzbare Raum. Er wird in 30 Zentimeter Höhe gemessen. So decken wir Scheinriesen auf: Zelte, die eine große Grundfläche ausweisen, in der Praxis aber unkomfortabel sind, weil die Innenwände schräg in den Raum ragen. Maßstab für die Bewertung des Platzangebots sind deshalb nicht die Grundrissskizzen, sondern "Nutzfläche" und "Liegelänge".
Das Testteam prüft auch, wie gut Reißverschlüsse laufen, ob sie dabei Abdeckleisten einklemmen und wie einfach sich die Eingänge geöffnet fixieren lassen. Dabei wird auch auf Details wie längenverstellbare Heringsschlaufen oder verschließbare Lüfter geachtet.
Während des dreitägigen Praxistests übernachten sämtliche Tester in den Zelten. Dabei werden Handling und Raumgefühl, die Helligkeit im Zelt, Kopffreiheit und Eingangshöhe festgehalten und die Wirksamkeit der Belüftung (Kondenswasserbildung) – auch beim Kochen in der Apsis – im direkten Vergleich zu den anderen getesteten Zelten ermittelt.
Die Windstabilität testet outdoor mit Hilfe einer Windmaschine der Firma Oase. Sie drückt mit bis zu 200 km/h auf die Zelte. Ein gutes Zelt muss bei 80 km/h noch stehen, ein sehr gutes mehr als 100 km/h aushalten. Bewertet werden Schmal- und Längsseiten.