Radtour Havelland
Mit dem Rad entlang der Havel

Wer der Havel mit dem Rad durch Brandenburg folgt, rollt von einem See zum anderen und entdeckt Winkel von stiller Schönheit – eine Woche Entspannung.

Radtour durch das Havelland
Foto: Thomas Rathay
In diesem Artikel:
  • Wie komme ich nach Potsdam?
  • Wie kann ich mich vor Ort orientieren?
  • Die Tour im Havelland
  • Wo kann ich mich informieren?
  • Wann ist die beste Reisezeit für Potsdam?
  • Wo kann ich übernachten?
  • Wo lässt es sich gut einkehren?
  • Inspiration für deine nächste Radtour & mehr

Fünf Tage von See zu See, mit einem Abstecher in Deutschlands ersten Sternenpark und zum berühmtesten Birnbaum der Welt.

Wie komme ich nach Potsdam?

Potsdam lässt sich per Bahn über Berlin-Hauptbahnhof leicht erreichen. Von München benötigt man etwa sechs Stunden. Wer mit dem Auto anreist (ab München 580 km, ab Hamburg 290 km), kann sein Auto nach vorheriger Abstimmung am Campingplatz parken und nach der Runde dort wieder einsteigen.

Unsere Highlights

Wie kann ich mich vor Ort orientieren?

Das sehr detaillierte Bikeline-Radtourenbuch "Havel-Radweg" bildet auch den Havelland-Radweg komplett ab.

In natura sind beide Radwege mit einem individuellen Symbol in beide Fahrtrichtungen ausgeschildert. Karte: Freizeitkarte Naturpark Westhavelland Nord.

Die Tour im Havelland

1. Brandenburg an der Havel

Die erste Etappe startet im mit Sehenswürdigkeiten gespickten Potsdam. Zeit fürs Sightseeing sollte jeder Besucher einplanen. Dann schwenkt man in den ausgeschilderten Havel-Radweg ein. Am Fluss entlang geht es nach Werder a. d. Havel, dann durch ein Obstparadies und im Cruising-Modus durch eine flache, ruhige Gewässerlandschaft. Eine sandige Herausforderung bietet die Auffahrt zum Götzer Berg, der höchsten Erhebung auf der gesamten Tour. Etappenziel ist Brandenburg a. d. Havel.

2. Nach Rathenow

Der zweite Tourentag ist der seenreichste, also an die Badesachen denken! Schon bald bietet sich eine Gelegenheit: Nach einer kaum fünfminütigen Fährfahrt über die Havel gelangt man nach Kützkow am Havelsee. Satteltaschen ordentlich festzurren heißt es auf den Plattenwegen, über die man häufig fährt. In Bahnitz lohnt eine Besichtigung der kleinsten Kirche Brandenburgs, in Milow das Naturparkzentrum. Durch den Naturpark Westhavelland leitet der Weg dann in die Optikstadt Rathenow.

3. Nach Gülpe

Nach Rathenow ist beeindruckende Weite angesagt. Kleine Ortschaften wie Steckelsdorf, Schollene mit kurzzeitigem Wechsel nach Sachsen-Anhalt, Molkenberg und Garz reihen sich entlang des Havel-Radwegs. Ein großer Abstecher in den Nordwesten des Naturparks Westhavelland führt zum und um das Naturschutzgebiet Gülper See, einem ohrenbetäubenden Vogeldorado. Eine Nacht dort in einer der dunkelsten Ecken Deutschlands verspricht funkelnden Sternenzauber und Einsamkeit. Info: www.sternenpark-westhavelland.de

4. Nach Ribbeck

Der Weg zurück aus der Abgeschiedenheit Gülpes führt durch das Naturschutzgebiet Untere Havel Nord nach Hohennauen und weiter zum touristisch sehr erschlossenen Hohennauener-Ferchesarer See. Anschließend geht es strikt Richtung Osten, auf dem mit dem roten Adler, dem Brandenburger Wappentier, ausgeschilderten Havelland-Radweg. Man rollt durch Felder, Wiesen und Havelländisches Luch. Lyrik und Birnenspezialitäten warten am Etappenende in Ribbeck, berühmt durch Theodor Fontanes Ballade.

5. Nach Berlin-Spandau

Die Route leitet in die idyllischen Orte Nauen und Paaren im Glien, das ehemals schönste Dorf Brandenburgs. Berlin kommt näher, und ab Schönwalde nimmt der Straßenverkehr stark zu. Man gelangt auf den Mauerradweg und erfährt einiges über die Teilung Deutschlands. In Spandau stößt man wieder auf den Havel-Fernradweg und kann darauf die verbleibenden 25 Kilometer zum Ausgangsort Potsdam zurücklegen. Oder man nimmt hierfür die Bahn und kommt nach etwa 45 Minuten ans Ziel. Info: www.dein-havelland.de/havelland-radweg

Wo kann ich mich informieren?

Details zu den einzelnen Etappen und Unterkünfte finden sich auf reiseland-brandenburg.de und dein-havelland.de

Wann ist die beste Reisezeit für Potsdam?

Besonders attraktiv ist die Spanne vom blühenden Frühjahr ab April über den badefreundlichen Sommer bis hinein in den noch sonnigen Herbst im Oktober.

Wo kann ich übernachten?

  • Potsdam: Die rustikal eingerichteten Übernachtungsfässer im Königlichen Campingpark Sanssouci bieten Platz für zwei und idyllischen Blick auf den im Landschaftsschutzgebiet liegenden Templiner See, 72,25 €/zwei Personen. Das Restaurant Anna Amalia liegt direkt am Platz, camping-potsdam.de
  • Rathenow: Die familiengeführte Pension Zur Alten Stadtmauer verströmt Nostalgie, was seinen Reiz hat. Für Radfahrer wird auch ein Bring- u. Abholservice für das Gepäck angeboten; DZ ab 78 € zzgl. Frühstück, stadtmauer.de
  • Gülpe: Die Zimmer der Kreativ Oase führen in einen gepflegten Garten, die Betreiber helfen gerne mit Rat und Tat und haben ein Herz für durstige Radler. Mit Gemeinschaftsküche, in der gekocht werden kann. DZ ab 80 € zzgl. Frühstück 10 €/Pers., http://aktivurlaub-malen.de
  • Ribbeck: Ursprünglich war das Landhaus Ribbeck ein alter Schafstall. Das Gebäude wurde wegen der reichen Verzierungen in Märkischer Backsteingotik in die Liste der Brandenburger Denkmäler aufgenommen und ist aufwendig saniert. In den sechs romantisch-modern eingerichteten Zimmern schlummert man in Ruhe. DZ ab 124 €, inkl. Frühstück. Im Haus befindet sich das Café Monet, hier kann man auch zu Abend essen. landhaus-ribbeck.de

Wo lässt es sich gut einkehren?

In Potsdam, Brandenburg und Rathenow gibt es viele Gaststätten. Wer Appetit auf Regionales hat, sollte Soljanka, Würzfleisch oder einen Havel-Zander probieren. In den kleinen Dörfern und beim Abstecher an den Gülper See werden Verpflegungsmöglichkeiten rar, Proviant in den Satteltaschen ist unabdingbar. In den Cafés in Ribbeck, z. B. im Café Alte Schule, wird fast täglich der Birnenstreuselkuchen frisch gebacken. alteschule-ribbeck.de

Der komplette Reisebericht zum Download

Anderntags mäandert die Strecke durch topfebene Gewässerlandschaft, das Blau der Seen geht beim Blick in die Weite fast nahtlos ins Himmelblau über. Die Havel durchfließt den Breitlingsee, den Plauer und den Pritzerber See, wie an einem saphirbesetzten Armband reihen sie sich dicht an dicht aneinander. Eine an Ketten gelegte Fähre bringt uns von Pritzerbe nach Kützkow; ein altes Ehepaar spricht uns an und rührt begeistert die Werbetrommel für die Heimat. "Sie müssen unbedingt nach Bahnitz", sagt es. Dort träumt die mit 33 Sitzplätzen kleinste Kirche Brandenburgs vor sich hin, Ostalgie wird mit dem großen Flacon versprüht: Wir holpern über alte Plattenwege und rollen über einige neuere. Die zweiten wurden zur Bundesgartenschau 2015 glücklicherweise modernisiert. Sie begegnen uns immer wieder auch auf den weiteren Etappen und werden für uns das Markenzeichen der gesamten Tour. Der Naturpark Westhavelland, mit 1300 Quadratkilometern das größte Schutzgebiet Brandenburgs, erwartet uns mit einer Fluss-Auenlandschaft und Tümpeln. Schilf wiegt sich im Wind, die tief stehende Sonne legt ein goldenes Licht über uns. Unbeschwert rollen wir durch die menschenleere Landschaft, entspannen gelegentlich mit Blick aufs Wasser oder snacken etwas.

... den kompletten Artikel inklusive aller Tourentipps gibt es hier als PDF zum Download:

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Erscheinungsdatum 06.06.2023