Nichts ist schöner, als auf einer Radreise neue Horizonte aus eigener Kraft zu entdecken. Mit diesen Tipps wird ihre Tour garantiert zum Erfolg.
Nichts ist schöner, als auf einer Radreise neue Horizonte aus eigener Kraft zu entdecken. Mit diesen Tipps wird ihre Tour garantiert zum Erfolg.
Worin liegt der Reiz am Reisen mit dem Rad?
Es muss ja nicht gleich eine Weltumrundung sein. Auch eine Tour in Deutschland, etwa entlang von Flüssen, hat ihren ganz eigenen Reiz. Doch wohin es den Radreisenden auch zieht, das eigentliche Ziel ist der Weg dorthin. Aus eigenem Antrieb überwindet er große Distanzen; er ist, wo er ankommt, gleich mittendrin. Land und Leute erlebt er hautnah – wie auch die Gunst und die Launen der Natur. So gibt es kaum eine intensivere Art des Reisens: Das Leben reduziert sich auf das Wesentliche. Und doch erweitert sich der Horizont des Radlers – mit jeder Pedalumdrehung ein Stückchen mehr ...
Was muss ich beachten, um fit ans Ziel zu kommen?
1. Beginnen Sie locker, und teilen Sie sich die Kräfte gut ein –schließlich sind Sie ja mehrere Tage unterwegs. Am besten splitten Sie Ihren Tag in zwei Etappen. Fahren Sie am Vormittag länger – rund vier Stunden; nach dem Mittagessen können Sie dann kürzer treten, zwei Stunden reichen.
2. Essen und trinken Sie regelmäßig während der Fahrt. Auch wenn Sie es nicht sofort spüren – aber Ihr Körper verliert Energie und Flüssigkeit. Kleine Happen sowie ab und zu ein Schlückchen Wasser oder Apfelschorle füllen Ihre Tanks wieder auf.
3. Treten Sie einen leichten Gang mit einer hohen Trittfrequenz. Wer früh herunterschaltet und locker pedaliert, schont seine Muskulatur, vermeidet schwere Beine und bleibt länger fit.
4. Verändern Sie ab und zu Ihre Fahrposition. Das lange Sitzen im Sattel lässt den gesamten Oberkörper und Po »einschlafen«. Wechseln Sie daher ab und zu Ihre Griffposition am Lenker, und stehen Sie hin und wieder auf.
5. Passen Sie in der Gruppe das Tempo an. Wenn Sie mit mehreren unterwegs sind, bestimmt immer der Schwächste die Geschwindigkeit. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz!
Banane
Der Energiespender schlechthin, dazu noch gut bekömmlich und leicht verdaulich – sofern die Schale gelb leuchtet. 100 Gramm des frischen Obstes enthalten mehr als 20 Gramm Kohlenhydrate.
Trockenobst
Klein und kalorienreich – der perfekte Imbiss für unterwegs. Das »verdörrte« Obst (Aprikosen, Pflaumen, Feigen) enthält sehr viele Kohlenhydrate und benötigt keine Verpackung.
Energieriegel
Reich an Kohlenhydraten und arm an Fett sollte der Barren sein. Wenn er dann auch noch Früchte enthält, liefert er gleich noch mehr Power und füllt die Energiespeicher optimal auf.
Packtaschen
Wer eine Woche oder länger verreist, dabei abends gerne in »Zivil« zum Essen geht, sollte Packtaschen wählen. Für viel Gepäck (etwa beim Campen) empfehlen sich große Taschen für den Heckträger und kleinere für die Befestigung an der Gabel mittels Spezialträger (»Lowrider«). Auf wasserdichtes Material, solide Verschlüsse und ein robustes, einfach
bedienbares Befestigungssystem achten.
Rucksack
Minimalisten und Mountainbiker fahren mit Rucksack, der voll nicht mehr als 8 kg wiegen sollte. Das Rad bleibt wendig und lässt sich noch tragen – wichtig im Gelände. Tragesystem, Fachaufteilung und Regenschutz sind wesentliche Qualitätsmerkmale.
Wie vermeide ich Schmerzen am Hintern?
Der richtige Sattel
Wer mit Druckschmerzen zu kämpfen hat, sollte einen Sattel kaufen, dessen Breite zum Abstand der Sitzknochen passt – im Radgeschäft ausmessen lassen.
Die perfekte Pflege
Sauberkeit bei Mensch und Material sind Pflicht. Antibakterielle Sitzcremes helfen, die Haut zu pflegen und zu verarzten.
Das optimale Hosenpolster
Ein anatomisch gepolsterter Einsatz, der nicht zwickt, verhindert Sitzbeschwerden.
Durch ein paar kurze Stretchingübungen können Sie Ihre müden Muskeln in den Pausen ganz einfach lockern:
Beine und Rumpf
Den Oberkörper und die Arme locker nach vorne fallen lassen, bis Sie ein leichtes Ziehen in der hinteren Beinmuskulatur und den Schultern spüren; 30 Sekunden halten.
Oberschenkel
Aufrecht stehen, das rechte Bein nach hinten abwinkeln und am Knöchel mit der rechten Hand umfassen. Den Fuß zum Gesäß ziehen. 30 Sekunden halten, Seite wechseln.
Hals
Legen Sie den Kopf zur rechten Seite. Ziehen Sie mit der aufgelegten rechten Hand den Kopf behutsam nach unten. 20 Sekunden halten, dann die Seite wechseln.
Schultern
Strecken Sie den rechten Arm waagrecht vor dem Körper nach links aus. Dann verstärken Sie per angewinkelten rechten Arm die Dehnung. 20 Sekunden halten, dann die Seite wechseln.
Helm
Im Falle eines Falles gehen Sie damit auf Nummer sicher. Wichtig: Der Helm muss zum Kopf passen – unbedingt vor dem Kauf anprobieren! Große Belüftungsöffnungen verhindern Hitzestaus. Preis: ab 80 Euro.
Brille
Sie schützt vor schädlicher UV-Strahlung, Fahrtwind und Staub. Ein Modell mit unterschiedlich getönten Wechselscheiben sorgt bei jedem Wetter für Durchblick. Ab 80 Euro.
Unterhemd
Vergessen Sie das Baumwoll-T-Shirt: Moderne Funktionsunterwäsche nimmt Schweiß auf und transportiert ihn an die nächste Schicht weiter, wo er verdunstet. Preis: ab 30 Euro.
Trikot
Für den persönlichen Klimaschutz wählen Sie ein eng anliegendes Jersey aus atmungsaktivem Stoff. In den Rückentaschen haben Sie Handy, Verpflegung und Geld stets griffbereit. Gibt‘s ab 60 Euro.
Handschuhe
Gepolsterte, rutschfeste Innenflächen verhindern Druckschmerzen und lassen Sie sicher zupacken. Bei einem Sturz schützen Handschuhe vor schmerzhaften Abschürfungen. Ab 20 Euro.
Radhose
Auf das Polster kommt es an. Und natürlich die Passform: Eng muss die Radhose sitzen. Achten Sie darauf, dass sich in Sitzhaltung keine Falten bilden. Ab 70 Euro.
Schuhe
Mit einem Tourenschuh müssen Sie pedalieren, aber auch gehen können; die Sohle sollte deshalb steif, aber nicht zu hart sein. Preis: ab 80 Euro.
Werfen Sie zuerst einen Blick auf Ihr Rad: Sind Schutzbleche dran, und sind die auch lang genug? Denn Schmutzwasser von der Straße kann einem nicht nur die Klamotten, sondern auch die Laune versauen, selbst wenn‘s aufgehört hat zu regnen. Gegen den Guss von oben schützen wasserdichte Jacke, Hose, Poncho, Schuh- und Helmüberzieher aus Funktionsmaterial – mit verklebten Nähten und abgedichteten Reißverschlüssen.
Neue Wege beschreiten? Kann schön sein, erfordert aber Vorbereitung. Ausgearbeitete Touren nachzufahren erspart viel Zeit: Detaillierte Roadbooks oder GPS-Daten zeigen, wo‘s langgeht. Für die Planung sind Karten nach wie vor erste Wahl - besseren Überblick bietet kein anderes Medium. Für unterwegs empfehlen sich Radkarten im Maßstab 1:50.000.
GPS-Geräte ersparen dagegen lästiges Kartenstudium an jeder Abzweigung, sofern die Route vorher aufs Gerät geladen wurde. Selbständiges Routing mit Zieleingabe, wie Sie es vom Auto-Navi kennen, beherrschen nur wenige Outdoor-Geräte. Auf die Frage: "Wo bin ich, und wo muss ich hin?", hat der satellitengestützte Lotse dagegen meist eine Antwort. Bis die Batterie zur Neige geht, Papier ist da geduldiger ...
Tourenradler sind für Hoteliers besondere Gäste. Sie haben zwar wenig Gepäck, brauchen aber dafür sehr viel Service.Die erste Adresse für Biker sind Hotels, Gasthöfe, Jugendherbergen und Campingplätze mit »Bett & Bike«-Siegel. Diese Auszeichnung erhalten nur Übernachtungsbetriebe, die Bikern Komfort bieten wie zum Beispiel Radabstellraum, Trocken- und Waschmöglichkeit für Bekleidung sowie Sportlerfrühstück. Über 5000 solcher Betriebe in Deutschland finden sich unter www.bettundbike.de.