Nur mit dem richtigen Trekkingrucksack kann man Wildnistouren in vollen Zügen genießen. outdoor hat sechs neue Modelle getestet.
Nur mit dem richtigen Trekkingrucksack kann man Wildnistouren in vollen Zügen genießen. outdoor hat sechs neue Modelle getestet.
Nirgends sonst kann man seinen Freiheitsdrang, seine Abenteuerlust, den Wunsch nach unberührter Natur und Einsamkeit besser stillen als auf einer Trekkingtour. Mit dem falschen Rucksack hört der Spaß allerdings auf, bevor er richtig beginnt. Denn mit Zelt, Schlafsack, Isomatte, Kocher, Verpflegung und Co. kommt ein beeindruckender Ausrüstungsberg zusammen – und der muss nicht nur verstaut, sondern auch komfortabel transportiert sein. Bei 18 Kilo und mehr keine einfache Aufgabe, wie so manch geschundener Trekker weiß: Der falsche Rucksack hängt nicht nur wie Blei an den Schultern, sondern scheuert Nacken und Hüften wund oder beschert ernsthafte Rückenschmerzen.
Gute Trekkingrucksäcke lassen einen dagegen nicht im Stich: Gestählte Tragesysteme und aufwendig gepolsterte Gurte versprechen auch mit Lasten über 20 Kilo Komfort, mehr als 60 Liter Inhalt schaffen genügend Stauraum. Doch wie gut gelingt das den neuesten Modellen? Das klärt der outdoor-Test von sechs Trekkingrucksäcken zwischen 190 und 340 Euro. Auf Testtouren in Nordschweden, Norwegen und auf der Schwäbischen Alb mussten die Testkandidaten zeigen, wie komfortabel sie sich tragen und bis zu welchem Gewicht sie sich nutzen lassen: Im Idealfall hängt die Last nicht an den Schultern, sondern wird großflächig auf den Beckenkamm, den Lendenbereich und entlang des Rückens übertragen.
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Erfreulich: Keines der Modelle im outdoor-Test leistet sich Schnitzer beim Trageverhalten. Alle Testkandidaten tragen sich komfortabel – vorausgesetzt man überschreitet nicht den idealen Lastbereich. Hier gibt es große Unterschiede im Testfeld: Während zwei Testrucksäcke schon bei 22 Kilo an ihre Lastgrenze stoßen, schaffen andere Testrucksäcke 30 Kilo und mehr. Der Lundhags Alpha geht sogar erst bei 35 Kilo in die Knie. Damit besitzt er genügend Reserven für Wintertouren – zumal er mit über 100 Liter auch das größte Volumen besitzt. Grob gelten folgende Richtwerte: Für Touren bis zu zehn Tagen reicht meist eine Lastübertragung bis zu 22 Kilo, plant man Treks von bis zu zwei Wochen, sollte der Rucksack mehr als 25 Kilo verkraften. Frauen ziehen ein paar Kilo ab, weil ihr Rucksackgewicht niedriger sein sollte.
Beinahe ebenso wichtig wie die Lastübertragung ist die Lastkontrolle. Je besser sich ein Rucksack kontrollieren lässt, desto sicherer bewegt man sich über ausgesetzte Pfade oder auf steilen Anstiegen. Und selbst in der Ebene spart man Kraft, weil der Körper weniger Ausgleichsarbeit leisten muss. Auch in diesem Punkt schneidet das Testfeld sehr ordentlich ab: Vor allem Bach, Gregory, The North Face und Lundhags sitzen fast wie festgeklebt am Rücken.
Gleichzeitig sollte das Tragesystem Körperbewegungen möglichst wenig einschränken (Flexibilität) – sonst wird Energie verpulvert, indem man bei jedem Schritt gegen den Rucksack ankämpft. Am besten gelingt das im Test dem Bach Litemare Lady, dicht gefolgt von Gregory und Lundhags. Auch eine gute Belüftung spart Kraft: Je effektiver Feuchtigkeit verdunstet, etwa beim El Lobo von The North Face, desto weniger strengt sich der Körper an.
In puncto Aussattung greifen die Hersteller in die Vollen. Jedes Testmodell besitzt alle wichtigen Features wie Kompressionsriemen oder einen höhenverstellbaren und abnehmbaren Deckel, der zur Volumenanpassung dient. Wie üppig die Ausstattung insgesamt sein muss, ist Geschmackssacke – und sollte die Kaufentscheidung wenig beeinflussen. Da zählt allein das Trageverhalten. Dies hängt nicht nur vom Rucksack ab, sondern auch davon, wie gut er passt.
Summa summarum sind fünf Modelle im Testfeld einen genaueren Blick wert: Frauen wählen zwischen Bach und Gregory das für sie komfortablere Modell. Männer wiederum, die nicht länger als zwei Wochen auf Tour gehen, probieren die Rucksäcke von Bergans und The North Face. Für ausgedehnte Wildnistreks und Wintertouren gibt es im Test keine Alternative zum Lundhags Alpha.
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Setzen Sie zuerst den unbeladenen Rucksack auf. Dazu den Hüftgurt so platzieren, dass sich das obere Viertel über die Oberkante des Beckens legt. Fest anziehen. Zwischen den Polstern sollte zwei Handbreit Platz sein. Stoßen die Polster (fast) zusammen, ist der Hüftgurt zu lang.
Wenn der Hüftgurt passt, kontrollieren Sie die Rückenlänge. Diese wird mit Hilfe der Lastkontrollriemen ermittelt. Sie sollten vom Schlüsselbein oder der Schulterkrone zum Rucksack ansteigen – im Idealfall im Winkel zwischen 40 und 50 Grad. Nur dann lassen sich die Schultern entlasten.
Stimmen Hüftgurt und Rückenlänge, beladen Sie den Rucksack. Dazu alle Kompressionsriemen lösen und – falls möglich – die Unterteilung zwischen Haupt- und Bodenfach öffnen. Nun das Bodenfach prall mit einem Schlafsack ausstopfen. Der Ballast (Kataloge, Sandsäcke o. Ä.) wird in Rückennähe gepackt. Dann zum Stabilisieren leichtes Packmaterial (Schlafsack, Folie, etc.) vor den Ballast stopfen. Zum Schluss alle Kompressionsriemen fest anziehen.
Ziehen Sie nun den Rucksack auf und gehen Sie damit im Laden herum. Wenn nach 30 Minuten nichts drückt, können Sie zugreifen.
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