Ordentliche Wanderstiefel und eine funktionelle Jacke besitzen die meisten Outdoorer. Das Thema Wanderrucksack wird dagegen oft etwas stiefmütterlich behandelt: Viele Wanderer ziehen einfach mit dem erstbesten Daypack los, auch wenn er wie ein Sack an den Schultern hängt – und wundern sich am Abend über Nackenverspannungen oder Scheuerstellen.
Mit guten Wanderrucksäcken hingegen lässt sich dank ausgeklügelter Tragesysteme der Wanderspaß spürbar steigern, denn sie tragen sich um Klassen besser als Discounterware oder ältere Modelle – so das erfreuliche Ergebnis des outdoor-Tests. Seit Monaten begleiten 30 aktuell erhältliche Wanderrucksäcke die outdoor-Tester auf ihren Tagestouren, darunter auch die vielversprechendsten Neuerscheinungen für 2010.
Um Ihnen die Auswahl zu erleichtern, präsentiert outdoor auf den nächsten Seiten nur die absoluten Topmodelle. Mit jedem von ihnen gehen die Redakteure selbst auf Tour, bessere Alternativen gibt es nicht. Dazu zählen auch spezielle Damenmodelle (Deuter, Gregory, Tatonka, Lowe Alpine): Sie haben kürzere Rücken als die Herrenversionen, ihre Schulterträger sind schmaler und konturierter, während der Hüftgurt stärker angewinkelt und kürzer ist. Aber auch bei den Herrenrucksäcken legen sich die Hersteller zum Teil mächtig ins Zeug, um eine optimale Anpassung an den Körper zu ermöglichen. Einige statten ihre Modelle mit längen- oder höhenverstellbaren Schulterträgern aus, Gregory, Osprey und Ortlieb bieten sogar unterschiedliche Rückenlängen an.
Die ideale Rucksackgröße
Und wie viel Volumen braucht ein Rucksack? Das hängt vom Einsatzzweck ab: Gehen Sie alleine wandern, reichen in der Regel 20 bis 25 Liter – so viel Straumraum bieten Gregory, Bach und Ortlieb. Wollen Sie zu zweit auf Tour, sollten Sie mit einem Volumen um die 30 Liter rechnen. Hier bieten sich der Deuter ACT Trail und die Tatonka-Modelle an. Für Hütten- und Familientouren brauchen Sie 35 Liter und mehr (Deuter Futura Pro, Lowe Alpine und Osprey).
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Passform der Alustrebe(n) prüfen

Viele Rucksäcke besitzen in der Rückenplatte Alustreben zur Versteifung. Sie sind vorgeformt, passen aber selten optimal. Man sollte sie herausnehmen und eine zweite Person bitten, die Streben gegen den Rücken zu halten.
Alustreben individuell anpassen

Im Idealfall folgt die Strebe der Rückenform des Trägers. Tut sie das nicht, passt man sie durch sanftes Biegen über dem Knie oder einer runden Tischkante an. Wichtig: Beim Einfädeln in den Rucksack die richtige Richtung beachten!
Rucksacksitz weiter optimieren

Bevor Sie den Rucksack aufsetzen, lockern Sie die Lastkontrollriemen und die Hüftgurtstabilisierungsriemen. Nur dann passen sich die Schulterträger und der Hüftgurt beim erneuten Strammziehen wieder richtig an.
Schwere Lasten schonend aufsetzen

Tagesrucksäcke lassen sich problemlos schultern, mit einem ausgewachsenen Tourenpack geht das schon etwas schwieriger. Einfacher geht‘s, wenn man den Rucksack auf dem Knie absetzt, bevor man ihn aufzieht.