Wieder einmal haben die Testredakteure von outdoor aktuelle Ausrüstungshighlights unter die Lupe genommen. Hier die einzelnen Produkte im Praxistest.
Wieder einmal haben die Testredakteure von outdoor aktuelle Ausrüstungshighlights unter die Lupe genommen. Hier die einzelnen Produkte im Praxistest.
Im Praxiseinsatz auf zahlreichen Wanderungen und Bergbesteigungen schlug er sich tapfer, verwöhnte mit vielen Details und rückennahem, gut kontrollierbarem Sitz – wichtig auf schmalen Graten. Störend dagegen: das hohe Gewicht von über 1,6 Kilo und die fummelige Hüftgurtschnalle. Selbst mit etwas Übung gelang es nur selten, sie auf Anhieb zu öffnen. Mit Handschuhen ist‘s noch schwerer. Auch die flach geschnittene Deckeltasche überzeugt nicht, hier fällt schnell mal etwas hinaus. Das Gewicht lässt sich allerdings durch Entfernen des Rückengestells (400 g) abspecken. Positiver Nebeneffekt: Der Peuterey 42+ (130 Euro) trägt sich ohne Gestell besser, flexibler – solange man ihm nicht mehr als zwölf Kilo auflädt. Für die Berge eh genug!
Mit dem Kunstfasermodell Mt Blanc 225 (170 Euro) gelingt das auf Anhieb: Dank samtiger Stoffe und der weichen Primaloft-Füllung bietet der körperbetonte, nicht zu enge Schlafsack Personen bis 180 cm traumhaften Schlafkomfort, zumal die Kapuze und der dicke Wärmekragen sehr bequem sind. In lauen Nächten sorgt der umlaufende Zipper für eine top Belüftung. Auch in Sachen Isolation und Packmaß leistet der Mt Blanc einiges: Wenig verfrorene Schläfer können ihn bis minus sechs Grad einsetzen – ein sehr guter Wert bei 1565 Gramm Gewicht. Das Packmaß fällt mit 8,2 Liter für einen Synthetikschlafsack sogar extrem kompakt aus.
Eine gute Entscheidung, wie sich beim Test des Arctic 1200 (230 Euro) zeigt, dem wärmsten Modell der Serie. Der körperbetont, aber nicht zu eng geschnittene Schlafsack ist schön kuschelig, bietet einen seidigen Innenstoff und eine hohe Wärmeleistung: Wenig verfrorene Schläfer können ihn bis minus zehn Grad einsetzen – eine sehr gute Leistung in Anbetracht des Gewichts von 1655 Gramm. Auch das Packmaß (12,5 l) fällt für ein Kunstfasermodell in diesem Temperaturbereich klein aus. Der Kompressionspacksack ist so geräumig, dass sich der Schlafsack einfach verpacken lässt, zudem kann man ihn auch als leichten Notrucksack einsetzen. Die Kapuze könnte aber noch enger anliegen. Auch der Wärmekragen könnte besser sitzen. Aufgrund des zu tief platzierten Schnürzugs muss man ihn sauber um den Hals legen, damit er dicht schließt. Das schmälert aber keinesfalls die überzeugende Leistung, die der sauber verarbeitete Arctic 1200 abliefert.
Das freundlich-helle Innenzelt des Robens Voyager II eignet sich selbst für große Personen (Liegelänge: 200 Zentimeter), die Breite von 130 (vorne) bis 100 (hinten) Zentimeter reicht für zwei Isomatten. Dank steil ansteigender Wände wird die Fläche gut genutzt, man lebt also recht kommod im Voyager, während Gepäck, Schuhe und die Zeltküche in der Apsis Platz finden. Doch mehr noch als der Wohnraum überzeugte auf Tour der flinke Aufbau und der top Wetterschutz: Das Voyager hielt die Tester trocken, egal ob auf sumpfigem Boden oder in prasselndem Regen. Auch im Wind brillierte es – das zeigte sich unter anderem vor der Windmaschine: Bei bis zu 100 Sachen fühlt man sich noch wohl im Zelt, erst bei über 120 wird‘s schaukelig – ein Bombenwert in dieser Preisklasse. Die Verarbeitungsqualität könnte besser sein. Da die Nähte aber halten, lässt sich damit leben.
In kalten oder regnerischen Gegenden schützt der Ruffwear Sun Shower Coat (87 Euro) Hunde mit dünnem Fell vorm Auskühlen. Und das wirksam: Alle Nähte sind sauber abgeklebt, das Material hält absolut dicht. Auch die abnehmbare Kapuze bietet Schutz, vor allem den empfindlichen Ohren. Allerdings könnte sie etwas länger sein und einen Schnürzug zur Größenanpassung vertragen. Exzellent: die Verarbeitung!
Das kompakte, 127 Gramm leichte GPS-Gerät lässt sich mit einer Vielzahl von digitalen Rasterkarten füttern, angefangen von den topografischen Karten der Landesvermessungsämter (Top 25/50) bis hin zu den Wanderkarten von Kompass und dem Alpenverein. Auch in puncto Navigation erfüllt das TwoNav Sportiva gehobene Ansprüche — vor allem die exzellente Trackfunktion: Sie erlaubt die Planung von Touren als Tracks auf dem Gerät, was sonst nur am Computer möglich ist. Nachteile? Das etwas unübersichtliche Menü erfordert einige Einarbeitung, die Laufzeit des Wechselakkus fällt mit neun bis zehn Stunden nicht allzu üppig aus, reicht aber für Tagestouren − kleine Nachteile,
die das TwoNav Sportiva mit einem gut ablesbaren Touchscreen-Display sowie der stimmigen Ausstattung mit Kompass und Höhenmesser wettmacht. Mit Straßenkarten fungiert es sogar als Autonavi, wenn auch ohne Sprachansage.
Der Tausendsassa Buck X-Tract Fin verfügt nicht nur über eine extrem scharfe Messerklinge aus hochwertigem, rostfreiem Stahl (420 HC), sondern auch über Zange, Schere sowie Flach- und Kreuzschlitz-Schraubendreher. Praktisch: Alle Werkzeuge lassen sich bequem mit einer Hand öffnen und arretieren, sogar mit Handschuhen. Aber nicht allein deshalb überzeugt das Handling des X-Tract Fin: Dank der gummierten Griffschalen liegt es sehr angenehm und rutschfest in der Hand. Zu den weiteren Pluspunkten zählen das für ein Multitool niedrige Gewicht von 182 Gramm sowie das im Preis von 92 Euro enthaltene Schärfungstool.
Genial: Zieht man den Lampenkopf der Mightylite-Mini-Taschenlampe von UCO (19 Euro, 74 g) heraus, wird sie zu einer Zeltlaterne.
Bufftücher lassen sich als Hals-, Kopf- oder Piratentuch tragen, zum Schutz vor Hitze und Kälte. Die Synthetiktücher (18 Euro) sind top, die aus Merinowolle (20 Euro) kratzen etwas.
Das Prosafe 750 von Pacsafe (15 €) wird mit einer Schlüsselkarte entriegelt, die in jeder Geldbörse Platz findet. Weiteres Plus: Das 45-Gramm-Schloss lässt sich von Sicherheitsbehörden öffnen (TSA-zertifiziert).
Praktisch: Bei Nichtgebrauch lässt sich der Rucksack Superlight von Tatonka (15 Euro) in der Fronttasche verstauen und wie eine Hüfttasche um den Bauch tragen. Volumen: 18 Liter; Gewicht: 210 Gramm.
Endlich gibt es die Aluminiumtrinkflaschen von Sigg mit zusätzlicher Weithalsöffnung. Dank Beschichtung ist die Ein-Liter-Flasche (22 Euro) auch für Säfte geeignet.
Leichte, befüllbare Tube aus Silikon für Seife, Ketchup, Senf etc., die auch unter Druck dicht hält. Größen: 30, 55, 88 ml; Preis: ab 5,95 Euro.
Heiß war das Primus-Sturmfeuerzeug Power Lighter (15 Euro) schon immer. Die neuste Version liegt aber besser in der Hand, ist sauberer verarbeitet – und sieht richtig edel aus. Der Miniflammenwerfer wiegt 70 Gramm.
Die Bergans Kulturtasche 2560 (50 Gramm, 7,90 Euro) bietet Platz für Zahnbürste, Zahnpasta, Seife und Co. – oder die Outdoor-Küche. Dank des transparenten, wasserfesten Materials sieht man den Inhalt.