Outdoorhosen für Sommertouren im Test 2016
Leichte Wanderhosen für die Sommersaison

Sommerhosen versprechen ein luftiges Klima und hohen Tragekomfort. Doch welche Hosen überzeugen auch auf Wander- und Trekkingtouren? Dieser outdoor-Testbericht zeigt es ...

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Foto: Patitucciphoto.com

kurz und knapp:

  • Was moderne Outdoor-Hosen können, zeigt dieser Test von zehn verschiedenen Tourenhosen für den Sommer.
  • 7 getestete Wanderhosen sind mit abzippbaren Beinen ausgerüstet, lassen sich also bei Wärme schnell zur Shorts umbauen.
  • Preislich liegt das Hosen-Testfeld 2017 zwischen 85 und 220 Euro. Einen tagesaktuellen Preisvergleich mit vielen renommierten Outdoor-Shops finden Sie unten in diesem Artikel sowie in der Fotostrecke und beim einzelnen Produkt.

Den Überblick gibt es hier:

Was eine gute Outdoor-Hose so alles leistet

Das wird erst dann richtig deutlich, wenn man mal eine Wanderung in Jeans macht. Und das am besten bei sommerlichen Temperaturen, wenn die Baumwolle an den Oberschenkeln klebt und beim Aufstieg so spannt, dass man am liebsten wieder umkehren möchte. Doch auch bei weniger gutem Wetter wünscht man sich schnell eine Outdoor-Hose. Denn anders als die Jeans schützt sie vor Nässe, Wind und damit auch vor Auskühlung. Und falls die Imprägnierung irgendwann doch kapituliert und die Hose im Regen durchnässt, ist sie wenigstens ruck, zuck wieder trocken – und haftet nicht stundenlang feuchtkalt an den Beinen wie ihr blauer Zivilgefährte. Was moderne Outdoor-Hosen können, zeigt dieser Test von zehn Sommermodellen.

Wanderhosen von 85 Euro bis 220 Euro

Sieben der getesteten Wanderhosen sind mit abzippbaren Beinen ausgerüstet, lassen sich also bei Wärme zur Shorts umbauen. Diese praktische Ausstattungsoption ist nicht einmal besonders teuer: Maximal 120 Euro kosten die Abzipp-Hosen im Test, das günstigste Modell, die Craghoppers Nosi Life Convertible Pants, wechselt sogar für nur 85 Euro den Besitzer. Die zipperlosen Kandidaten sind dagegen alles andere als Schnäppchen, zumindest nicht die Modelle von Fjällräven und Lundhags: Sie markieren mit 200 respektive 220 Euro die Preisspitze im Testfeld.

Das liegt auch am Material, denn anders als die übrigen Wanderhosen bestehen sie mehrheitlich aus einem kräftigen Baumwoll-Polyester-Mischgewebe. Das nordische Duo zielt damit auf Wanderer, die das natürliche Hautgefühl von Baumwolle schätzen und ihrer Hose einiges abverlangen, etwa auf epischen Pilgerreisen oder harten Trekkingtouren in Lappland und anderen wetterwilden Regionen. "Dank Verstärkungen an den Beinabschlüssen, robusten Besätzen und solider Machart fasern die Stoffe auch im Dauereinsatz, rauen Felsterrain oder Dornengestrüpp nicht aus", erklärt outdoor-Ausrüstungsredakteur Frank Wacker. Das beweist auch der Abriebtest, den im outdoor-Labor alle Prüflinge absolvieren müssen – und bei dem es diesmal keine Ausfälle gab.

Vor- und Nachteile von Hosen mit abzippbaren Beinen

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N. Rothstein
Schutz vor Mücken bieten nur Hosen mit Wachs- oder Permethrin-Imprägnierung.

Allerdings sind Baumwoll-Polyester-Gewebe weder besonders luftig noch elastisch. Damit sie dennoch viel Bewegungs- und Klimakomfort bieten, besitzen die zwei Skandinavier große Einsätze aus Elastikgewebe, einen ausgeklügelten Schnitt und Belüftungsöffnungen, die vor allem der Lundhags eine gute Kühlwirkung bescheren. Trotzdem erreichen die beiden eher körpernah sitzenden Naturburschen damit nicht ganz das luftig-leichte Tragegefühl vieler anderer Wanderhosen.

Und erst recht nicht das der Schöffel Hike Pants II, des dritten beinzipperlosen Modells im Testfeld. Ihr luftig-leichter Elastikstoff setzt zusammen mit dem lässigen Schnitt Maßstäbe in puncto Trage- und Klimakomfort. Doch kann der Hosenklassiker aus Bayern mehr als nur bequem sein: Seine hervorragende Imprägnierung lässt Nieselregen fast eine Stunde lang abperlen. Und sollte das dünne Tuch doch mal durchnässen, trocknet es im Handumdrehen.

Zwar bleiben auch die beiden Skandinavier nach Regengüssen nicht besonders lange nass und bieten einen guten Nieselregenschutz – der sich vor allem bei der Fjällräven mittels Grönlandwachs noch einmal verbessern lässt –, doch stellt die Schöffel in allen anderen Punkten das Gegenteil der beiden Nordlichter dar: Weder besitzt sie den kräftigen, winddichten Stoff, noch die Fülle an Taschen, Zippern, Verstärkungen oder anderen Features. "Sie ist damit die Idealwahl für alle, die eine ultrabequeme, dünne und superluftige Hose für sportliche Wander-, Berg- und Trekkingtouren suchen und auf Gimmicks genauso verzichten wollen wie auf abzippbare Hosenbeine", sagt Frank Wacker. Doch die können durchaus nützlich sein, spart man sich damit doch ein weiteres Teil im Rucksack. Kein Wunder also, dass das Gros der Testteilnehmer auf diese Zwei-in-eins-Lösung setzt.

Allerdings bergen die Reißverschlüsse auch Nachteile:"Bei einigen Prüflingen reiben die Zipper unangenehm auf den Oberschenkeln, speziell beim Berggehen", fasst Testerin Katleen Richter die Eindrücke der outdoor-Crew zusammen. Vor allem die Modelle von Vaude, Craghoppers und Ex Officio sammeln in puncto Tragekomfort und Bewegungsfreiheit nur wenig Punkte, was nicht nur an scheuernden Zippern, sondern auch am festen, unelastischen Stoff liegt, der aber blitzschnell trocknet – ideal, wenn man die Hosen mal schnell durchwaschen möchte. Und so empfehlen sich die Modelle von Craghoppers und Ex Officio als Reisehose für tropische Gefilde, weisen sie doch eine dauerhafte Permethrin-Imprägnierung auf, die wirksam vor Stechmücken und anderen Insekten schützt. Ein Feature, das sonst keine weitere Hose im Test bietet, aber im Sommer sehr nützlich sein kann.

Für jeden Outdoor-Fan die passende Wanderhose

Dass sich Abzipp-Hosen auch bequem tragen können, zeigen die Kandidaten von Jack Wolfskin, Maier Sports, Marmot und Royal Robbins. Dank ihres leicht elastischen Materials bieten sie deutlich mehr Bewegungsfreiheit als ihre drei Ausstattungskollegen – und tragen sich auch sonst viel bequemer. Am meisten überzeugen hier Marmot und Maier Sports: Bei ihnen spürt man die Beinzipper fast gar nicht. Während die Maier Sports mit einem ausgeklügelten, eher körpernahen Schnitt und sehr angenehmem Materialempfinden punktet, überzeugt die leger sitzende Marmot mit einem besonders luftigen Klima und einer noch wirksameren Imprägnierung. "Für Berg-, Wander- und Trekkingtouren eignen sich beide fantastisch", fasst Frank Wacker die Testergebnisse zusammen. Sein Rat: "Die Maier Sports ist eher etwas für Komfortfreaks mit einem Faible für körpernah sitzende Hosen, die Marmot mehr ein Fall für Wanderer mit kräftigen Beinen." So findet jeder Outdoor-Fan die passende Hose: Für lange Pilger- oder knackige Trekkingtouren die Hosen von Fjällräven oder Lundhags, für wärmeliebende Puristen die Schöffel und für Zip-Off-Freunde die Maier Sports oder Marmot. Eine Jeans braucht da eigentlich keiner mehr.

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Die getesteten Sommerhosen 2016:

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04 / 2023

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