Trailrunning ist vielfältig: Das beginnt beim Laufen auf Wald- und Wiesenpfaden abseits asphaltierter Strecken und nimmt seine Extremform bei mehrtägigen Events in hochalpinem Gelände an. Wichtig ist dabei aber vor allem die Einstellung: »Das Naturerlebnis und der Spaß am abwechslungsreichen Laufen stehen klar an erster Stelle«, sagt Britta Ost, stellvertretende Chefredakteurin beim Laufmagazin Runner’s World. Aufs Tempo komme es beim Laufen im Gelände erst mal überhaupt nicht an. »Das macht Trailrunning für Laufeinsteiger interessant, denn so entfällt die Versuchung, die Zeit von heute mit der von vorgestern zu vergleichen und sich zu viel zuzumuten«, so die passionierte Laufsportlerin.
Als Trailrunning-Einsteiger sollt man sich also erstmal alle Zeit der Welt nehmen. Man braucht noch nicht einmal eine bestimmte Zeit durchzuhalten – wenn eine schöne Stelle im Wald oder ein Aussichtspunkt zum Anhalten verlocken, sollte man auch stehen bleiben, den Moment genießen und danach einfach weiterlaufen. Eine Stoppuhr kann beim Trailrunning getrost zu Hause bleiben. Nur in unbekanntem Terrain und weglosem Gelände erweisen sich eine GPS-Uhr oder ein Smartphone oft als sehr nützlich, um nicht komplett vom Kurs abzuweichen.
Eine wichtige Regel beim Trailrunning: Auf unbefestigten Wegen richtet sich der Blick stets auf den Untergrund, damit Unebenheiten und kleine Hindernisse nicht zum Stolpern führen. Man sollte aber dabei nicht direkt auf die Füße schauen, sondern einige Meter voraus auf den Weg – so läuft man vorausschauend. Man sollte auch versuchen, auf dem ganzen Fuß zu landen, nicht nur auf der Ferse. So bietet die Sohle des Trailschuhs am meisten Grip, und man rutscht beim Trailrunning nicht so leicht aus oder knickt um. Geht es in Kurven bergab, nutzen Trailrunner die Arme, um sich auszubalancieren. Meist passiert das ganz intuitiv. Führt die Route wieder bergauf oder zeigt sich der Pfad technisch, wird das Tempo dann so weit heruntergeschraubt, dass der Atem immer noch ruhig bleibt. Und auch, wenn es konditionell anstrengt, einen steilen Pfad hinaufzulaufen – technisch ist es einfacher als das Trailrunning bergab. Denn beim automatisch verlangsamten Bergauflaufen fällt es leicht, den Trail immer im Blick zu behalten. Weitere Lauftipps: kleine Schritte machen, sich leicht nach vorn lehnen, und die Arme bei der Bewegung aktiv mitnehmen.
Laufen im Gelände ist ein hervorragendes Ganzkörpertraining, bei dem kaum ein Schritt dem anderen gleicht und im Vergleich zum Asphaltlauf mehr Muskelgruppen beansprucht werden. Außerdem schult man neben der Kondition auch die Koordination. Trailrunning bedeutet viel weniger Materialschlacht als andere Sportarten.«
Fürs Trailrunning braucht man kaum extra Ausrüstung. Diese benötigt man erst, wenn die Touren länger und die Strecken anspruchsvoller werden. Dann können ein Laufrucksack mit Trinksystem, eine leichte, klein verstaubare Regenjacke und auch kohlenhydratreiche Energie-Riegel zur Stärkung unterwegs dazukommen. »Wichtig sind in erster Linie Trailschuhe«, sagt Laufexpertin Britta. Diese Laufschuhe fürs Gelände bieten durch ein grobes Sohlenprofil auf unbefestigten Wegen mehr Grip als normale Laufschuhe. Auch fällt das Obermaterial robuster aus, und oft schützen stabile Elemente im Zehenbereich vor Ästen und Steinen. Ansonsten reicht für die ersten Versuche bequeme, nicht zu weite Sportkleidung. Hier erfahrt ihr, worauf man bei Shirt, Hose und Co. achten sollte:

Weitere Tipps, sowie von uns getestete Trailrunning-Ausrüstung findet ihr in der Artikelliste unten ...
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