outdoor hat neues Equipment in der Praxis getestet – dieses Mal im Gepäck: Softshelljacke, Softshellhose, Nanok-Zelt, zwei Schlafsäcke und viele nützliche Kleinteile.
outdoor hat neues Equipment in der Praxis getestet – dieses Mal im Gepäck: Softshelljacke, Softshellhose, Nanok-Zelt, zwei Schlafsäcke und viele nützliche Kleinteile.
Wieder einmal war die outdoor-Testcrew auf Tour und hat aktuelle Bekleidung, Schuhe, Rucksäcke, Schlafsäcke und diverse Kleinteile auf Herz und Nieren überprüft. Alle getesteten Produkte und die Kauftipps auf den Folgeseiten.
Der mit Kunstfasern (40 g/m2 Primaloft One) gefüllte Schlupfer wärmt so gut wie ein dickes Fleece, bringt aber nur die Hälfte auf die Waage: sehr leichte 250 Gramm. Außerdem begeistert das winzige Packmaß. In seiner Brusttasche verstaut braucht das Federgewicht nicht mehr Platz als eine Trinkflasche. Weiterer Vorteil im Vergleich zu einer Fleecejacke: Der Zephyrus trotzt nicht nur Kälte, sondern zudem Wind und Niesel. Da auch die Bewegungsfreiheit top ist, geht der Preis (180 €) in Ordnung.
Trotzdem muss man auf nichts verzichten. Bis 22 Kilo Beladung trägt er sich komfortabel, die Last lässt sich gut kontrollieren, und die Belüftung geht in Ordnung. Allenfalls die Bewegungsfreiheit könnte besser sein. Auch die Qualität überzeugt: Alle Zipper stammen vom Marktführer YKK, die Stoffe sind robust, der Rucksack ist sauber verarbeitet. Und die Ausstattung? Diese fällt üppig aus: Der Zweikammerpacksack besitzt beispielsweise zwei große Außentaschen (2,5 l), die bei Nichtgebrauch plan anliegen (Balgseitentasche). Außerdem bietet der höhenverstellbare, abnehmbare Deckel ein Dokumentenfach, es gibt zig Kompressionsriemen sowie eine Regenhülle. Gewicht: 2.150 Gramm.
Dadurch verführt der extrem komfortable Multifunktionsschuh nicht nur zum flotten Wandern, auch Joggingrunden in wildem Gelände sind damit ein Vergnügen. Zumindest, wenn man ihn fest geschnürt hat, was mit den dünnen Senkeln nicht immer auf Anhieb gelingt. Im Test brach zudem einer der oberen Schnürhaken beim behutsamen Versuch, ihn nach einer Felskollision wieder geradezubiegen. In Höchstform zeigte sich hingegen die Vibramsohle des Cirrus: Sie gewährleistet sicheren Bodenkontakt und weichen Auftritt sowohl auf matschigem Boden, wie auf Asphaltetappen oder im Geröll. Preis: 150 Euro.
Die körperbetont geschnittene Hose trägt sich angenehm leicht und geschmeidig, lässt Bewegungsfreiheit und glänzt mit einer hochfunktionellen Ausstattung: So lässt sich der Beinabschluss mittels Haken und Weitenverstellung sicher am Schuh fixieren, was ein Hochrutschen der Hosenbeine verhindert. Außerdem gibt es je zwei Reißverschlussschub- und -beintaschen. Ein knielanger Zweiwege-Zip am Unterschenkel dient einerseits zur Belüftung, andererseits passt die Hose über Tourenskistiefel. Auch der Wetterschutz des Materials überzeugte auf Treks und Bergtouren: Es ist stark windabweisend und gut imprägniert.
Auch der Robens Kunstfaserschlafsack Pro Lite 1100 bietet zum Preis von 60 Euro eine erstaunliche Leistung: Die seidigen Materialien beispielsweise sind in dieser Preisklasse selten. In Kombination mit dem körperbetonten, nicht zu engen Schnitt und der kuscheligen Füllung sorgt das für hohen Schlafkomfort. Die Wärmeleistung des Pro Lite ist für Sommertouren in unseren Breiten völlig ausreichend: Kälteunempfindliche Schläfer können ihn bis fünf Grad einsetzen. Deshalb geht auch das Gewicht (1.050 g) in Ordnung. Hervorragend fällt das Packmaß (5,7 l) aus. Die Bedienung erfordert allerdings Fingerspitzengefühl: Der Zipper verklemmt, wenn man nicht aufpasst, und der Wärmekragen muss penibel geschlossen werden, sonst kratzt der Klett.
Das geringe Gewicht und die kleine Aufstellfläche machen es für Bergtouren sehr interessant, denn hier sind ebene Plätze rar. Auf Tour gefiel das Zelt auch durch sein gutes Platzangebot im Innern und in der Apsis. Sie kann man von zwei Seiten aus beladen, was sich vor allem bei Wind als praktisch erweist. Bei Flaute hingegen freut man sich im Domus Duo über die tolle Zeltbelüftung: Drei Tütenlüfter am Fußende und ein Apsislüfter halten das Raumklima im Lot, lassen sich aber auch – etwa bei Sturm – verschließen. Sehr positiv fiel die einfache Aufbauprozedur auf, außerdem die Möglichkeit, die beiden Gestänge durch einen weiteren, separat erhältlichen Satz zu verstärken, um die Sturmfestigkeit zu erhöhen. Der gute Eindruck wird jedoch durch den unsauberen Schnitt geschmälert; Außen- und Innenzelt liegen dadurch stellenweise aufeinander. Die Materialqualität (Silikon-Nylon) liegt aber auf hohem Niveau – was man bei einem Preis von 439 € auch erwarten darf.
Zumal auch die Vektorkarten – beim GPS-Test von outdoor (01/10) noch ein Kritikpunkt – gründlich überarbeitet wurden. Die neue Deutschland-Karte etwa zeigt das Gelände wesentlich anschaulicher und detaillierter. Eine zuschaltbare Reliefkarte vermittelt zudem einen plastischen Eindruck von der Landschaft. Kleiner Schönheitsfehler: Straßen- und Wanderwege überlagern sich in höheren Zoomstufen, dadurch werden Wege bisweilen doppelt angezeigt, was allerdings kaum stört. Pfiffig dagegen: Auf dem Endura Sierra lassen sich Navigationsprogramme anderer Hersteller installieren, mit denen man zum Beispiel die Rasterkarten von MagicMaps oder Kompass nutzen kann. Schließlich fungiert der Allrounder für Wander-, Berg- und Fahrradtouren mit Straßenkarten sogar als Autonavi mit Sprachansage!
Ausgeklappt steht er breitbeinig und sicher, zusammengefaltet hingegen findet er zum Transport problemlos in 1,5-Liter-Töpfen Platz. Und seine Leistung? Kann sich sehen lassen: In 3:50 Minuten bringt er einen Liter Wasser (15°C) zum Kochen – im Benzinbetrieb, mit Gas braucht er ein paar Sekunden länger. Wobei er mit Benzin leiser zur Sache geht. Wer sich beim Kochen nicht brüllend unterhalten möchte, sollte also Gaskartuschen meiden. Einen Düsenwechsel kann man sich übrigens beim Hexon sparen. Das ist praktisch, bedeutet aber auch, dass der Brenner nicht jeden Brennstoff gleich effizient verbrennt. Die 37-mm-Düse kommt mit Benzin am besten zurecht, hier liegt der Verbrauch bei 15 Gramm, bei Gas sind es 20 (pro Liter erhitztes Wasser). Unterm Strich zeigt sich der Hexon als sehr guter Kocher für Trek, Tour und Camp.
Doch auch der günstigere, in drei Längen erhältliche Swing 500 (284 €) verdient eine dicke Empfehlung. Seine hochwertige, pyrenäische Entendaune (Füllgewicht: 500 Gramm) isoliert besser als die in Schlafsäcken dieser Preisklasse oft verwendete Gänsedaune und besitzt eine längere Lebensdauer. Außerdem ist die Verarbeitung vom Feinsten. Alle Kammern werden von innen vernäht, Stoffkanten extra eingefasst. Und die Wärmeleistung? Sie liegt für einen nur 930 Gramm schweren Schlafsack voll im grünen Bereich: Wenig verfrorene Naturen können den Swing 500 bis minus drei Grad einsetzen. Auch das kleine Packmaß (3,8 l) und der hohe Schlafkomfort begeistern. Der Schnitt bietet im Rumpfbereich viel Platz, Innenstoff und Füllung fühlen sich weich und kuschelig an. Des Weiteren sitzen Kapuze und Wärmekragen komfortabel, die Bedienung von Reißverschluss und Zügen klappt problemlos.
Bei ihr kommt stattdessen Merinowolle zum Einsatz. Nur sehr sensible Personen empfinden die verwendete Wolle als etwas zu kratzig auf bloßer Haut. Weniger Empfindliche schwärmen hingegen vom hohen Kuschelfaktor und ausgewogenen Jackenklima. Bei Handling und Bewegungsfreiheit erntet die Jacke dann einhellig Lob – der elastische, abriebfeste Schoeller-Außenstoff macht sogar Ausflüge in die Vertikale problemlos mit. Außerdem wehrt er Nieselregen lange ab und Wind zu etwa 95 Prozent – für Touren im Herbst gerade richtig.
Pfiffig: Nikwax kombiniert beim Skitostop (100 ml, 17 €) Sonnencreme (LSF 20) und Insektenschutz – was auf Treks in Schweden und den Rocky Mountains gut funktionierte.
Der wasserdichte Packsack Watatait Mattress von Haglöfs (23 €) schützt Isomatten, die außen am Rucksack angebracht sind, vor Nässe und Beschädigung.
Heiße Sache: Pocket Torch vom japanischen Hersteller Soto (15 €, inkl. Feuerzeug) verwandelt Einwegfeuerzeuge mit Zündrad in ein sturmfestes Glutpunktfeuerzeug.
Nur fürs Vesper viel zu schade: die stapelbaren Aluboxen von Sigg. Sie gibt es in zwei Größen: Mini (170 x 117 x 60 mm, 24 €) und Maxi (228 x 145 x 77 mm, 27 €).
Keine Lust auf Fingerfood oder Plastikbesteck? Dann hilft das Simbatec Card Cutterly weiter: Messer und Gabel, die in einer scheckkartengroßen
Karte stecken. Preis: 12 Euro.
Top: die warmen Stretchfleece-Handschuhe von Outdoor-Research (25 €) passen wie eine zweite Haut – ideal auch zum Drunterziehen. Es gibt sie für Damen und Herren.
Das federleichte, handtellergroße und wasserdichte Überlebensset von Coghlan‘s (90 g, 17,50 €) enthält manches, was beim Überleben hilft, wie zum Beispiel Streichhölzer, Angelhaken, Tütensuppe et cetera.
Frutero bietet in Beuteln (25-30 g) gefriergetrocknete Früchte wie Mangos, Ananas oder Physalis ohne Zusätze an.
Lecker und erfrischend sauer! Preise: ab 1,75 Euro.