Wieder einmal waren die outdoor-Redakteure auf Reisen und haben die besten Teile für Treks und Camping-Touren auf Herz und Nieren getestet.
Wieder einmal waren die outdoor-Redakteure auf Reisen und haben die besten Teile für Treks und Camping-Touren auf Herz und Nieren getestet.
Leichte Rucksäcke mit viel Raum für Gepäck und hohem Tragekomfort sind rar. Ein Prachtexemplar dieser seltenen Art kommt von Osprey: der Xenon 70 (300 Euro; kräftige Staturen wählen den baugleichen Argon 70). Er wiegt nur 2,6 Kilogramm, fasst aber rund 65 Liter – ideal für Trekkingtouren in bergigem Terrain, wo hohe Lasten besonders viel Kraft rauben. Trotz des geringen Gewichts verzichtet Osprey nicht auf ein stabiles Tragesystem: Alustreben sorgen zusammen mit seitlichen Stabilisierungsrohren für sehr gute Lastübertragung und hohe Lastkontrolle. Bis zu 28 Kilo lassen sich so bequem transportieren – auch ein Verdienst des individuell formbaren Hüftgurts und des rückennahen Sitzes. Allerdings schränkt der Xenon 70 die Kopffreiheit ein, was in den Bergen besonders stört, möchte man doch hin und wieder auch mal gen Gipfel blicken. Sehr gut hingegen ist die üppige Ausstattung mit vielen elastischen Fächern, Befestigungsgurten und Kompressionsmöglichkeiten.
- sehr hoher Tragekomfort
- reichhaltig und sinnvoll ausgestattet
- für die Größe und Ausstattung
- geringes Gewicht
- Kopffreiheit könnte größer sein
Stablampen sind in der Regel für Outdoorer weniger praktisch als Stirnlampen. Die Fenix LD 10 bildet hier eine Ausnahme. Mittels Kopfband lässt sie sich auch als Stirnlampe, mit Lenkerhalterung sogar beim Biken einsetzen. Außerdem gefällt sie durch die niedrigen Betriebskosten im Alltag: Statt teurer, in dieser Klasse üblicher Lithiumbatterien reicht der LD 10 eine simple Mignonzelle als Stromquelle – egal ob Einweg- oder Akkuversion. Hiermit feuert ihre 5 Watt starke LED bis über 100 Meter weit – das jedoch nur eine gute halbe Stunde lang. Auf die niedrigste von vier Stufen gedimmt, schafft die Lampe immerhin 20 Stunden. Mit an Bord: SOS-Notsignal und Stroboskoplicht. Das Ganze steckt in einem robusten und wasserdichten, zirka 80 Gramm schweren Metallgehäuse von zehn Zentimetern Länge. Der Preis? 57 Euro.
- extrem hell und sehr weit leuchtend
- verträgt normale Mignonzellen (auch Akkus)
- solide Bauweise, wasserdicht und stoßfest
- vier Helligkeitsstufen und SOS einstellbar
Die Tools des amerikanischen Herstellers SOG sind bei uns noch kaum bekannt. Zu Unrecht: Das Power Assist (270 g, 130 €) glänzt mit durchweg hochwertigen Werkzeugen, ob Zange, Schraubendreher, Messerklingen oder Dosenöffner. Pfiffig ist auch das Handling: Dank einer Übersetzung kann man mit der Zange besonders viel Haltekraft entwickeln. Die beiden Messerklingen (Glatt- und Wellenschliff) lassen sich mittels einer Hand öffnen, zudem liegt das Power Assist mit seinen abgerundeten Griffschalen ergonomisch in der Hand. Nachteile? Die Werkzeug-Abdeckungen lassen sich nur mit Fingerspitzengefühl hochklappen, außerdem fehlt dem Tool
eine Schere. Wer darauf nicht verzichten möchte, sollte sich das ähnliche SOG Power Lock (120 Euro) näher ansehen.
- hochwertige Werkzeuge
- Einhandbedienung (Zange und Messer)
- für Outdoortouren fehlt eine Schere
- etwas fummelige Werkzeug-Abdeckung
Viele Multifunktionsschuhe empfehlen sich allenfalls für den Einsatz auf nahezu ebenen, geschotterten Wald- und Forstwegen. Der stabile, aber dennoch weiche und geschmeidige Dhaka
Lo GTX von Ecco hingegen fühlt sich auf holprigen Mittelgebirgswegen pudelwohl: Die torsionsfeste, nicht zu weich gedämpfte Sohle bietet dem Fuß viel Führung und verhindert, dass Steine oder Wurzeln in die Fußsohle drücken. Trotzdem hat man ein gutes Gespür für den Untergrund, was die Trittsicherheit fördert. Auch der Sohlengrip begeistert: Selbst auf matschigen, abschüssigen Wegen oder glitschigen Steinen und Wurzeln fühlt man sich, als hätte man Ketten unter den Füßen. Und das Gore-Tex-Futter sorgt für top Nässeschutz und ein angenehmes Klima. Ebenfalls top: die leichtgängige Schnürung und das hochwertige Leder. Alles in allem rechtfertigt das den deftigen Preis (150 €) und das verhältnismäßig hohe Gewicht (1165 g/Paar).
- stabil, aber trotzdem sehr komfortabel
- feste Sohle mit extrem griffigem Profil
- hoher Wetterschutz, angenehmes Klima
- hohes Gewicht
Der Glacier 500 von Mountain Equipment zählt zu den meistverkauften Daunenschlafsäcken auf dem Markt. Kein Wunder, schließlich bietet er ein top Preis-Leistungs-Verhältnis: Für 260 € bekommt man ein kuscheliges, geräumiges Outdoorbett, das wenig Verfrorene bis minus fünf Grad einsetzen können. Das wasserfeste Drilite-Außenmaterial schützt vor Tau und Kondenswasser. Außerdem liegen Gewicht (1174 g) und Packmaß (6,5 l) voll im grünen Bereich – auch wenn das Wärme-Gewichts-Verhältnis nicht ganz das Niveau von High-End-Modellen erreicht. Das nimmt man aber in Kauf, zumal die saubere Verarbeitung und solide Materialien eine lange Lebensdauer garantieren. Weiterer Pluspunkt: Drei verschiedene Längen sorgen für eine ideale Passform, die getestete Standardgröße passt bis 180 cm.
- hoher Schlafkomfort, gute Isolation
- hervoragender Nässeschutz
- klasse Preis-Leistungs-Verhältnis
- Wärme-Gewichts-Verhältnis könnte noch etwas besser sein
Der robuste Nagelclip von Victorinox stutzt Finger- und Fußnägel auf Tour sicher und einfach. Er wiegt inklusive Nagelfeile und Federring 20 Gramm und kostet ca. 7 Euro.
Outdoorhandtücher gibt es viele. Keines lässt sich jedoch so klein verpacken wie das Rap- Vap-Towel von Crux (10 €, 40 g). Es fühlt sich zwar nicht so kuschelig an wie andere, trocknet aber schneller!
Dünne Linerhandschuhe eignen sich nicht nur zum Unterziehen, dank ihres Feingefühls sind sie auch ideal zum Lesen oder Kochen. Hestra bietet mit dem Merino Wool Liner (25 €) ein weiches, warmes Exemplar.
Wer auf Tour gerne Pfannkuchen oder Spiegelei brät, wird am leichten Teleskop-Pfannenwender von GSI (4 €, 31 g) seine Freude haben. Er besteht aus hitzebeständigem Nylon und lässt sich für den Transport zusammenschieben.