Softshells für kalte Tage
Hybridjacken: Gute Wahl für Wintertouren?

Moderne Hybridjacken wagen den Spagat aus Wärmejacke und Softshell. Wie gut das in der Praxis funktioniert, haben wir getestet.

Schneeschuhwandern im Winter
Foto: zhukovvvlad/Shutterstock.com
In diesem Artikel:
  • Diese Hybridjacken gefielen uns im Test am besten
  • Der Jackentest unter der Lupe
  • Welche Stärken die verschiedenen Materialien aufweisen
  • Fazit

Diese Hybridjacken gefielen uns im Test am besten

Vier der getesteten Wintersoftshells 2022 haben keine Kapuze: Die Kandidaten von Deerhunter, Marmot, Ortovox sowie die Mammut Eisfeld (siehe Testbriefe unten). Sie richten sich damit an jene, die bei garstigem Wetter lieber eine Mütze auf- oder eine Regenjacke überziehen. Auch die acht Kapuzenmodelle lassen sich unter eine Regenjacke ziehen, sind sie doch eher körpernah als leger geschnitten und tragen durch die überwiegend dünne Isolierung kaum auf. Das gilt genauso für die Kapuzen, die gut unter einen Berg- oder Bikehelm passen. Als Nässeschutz eignen sie sich hingegen kaum – weder die Kapuzen noch die Jacken selbst. Doch dafür sind sie auch nicht gedacht: Viel wichtiger bei ihnen ist der Schutz vor Auskühlung und damit vor allem vor Wind. Einige der hier vorgestellten und getesteten Winterjacken werden bereits online zu reduzierten Preisen angeboten – über die Links in den Testbriefen kommt ihr zu den entsprechenden Angeboten:

Mammut Eigerjoch In Hybrid Jacke

Überragend
Wintersoftshells
FazitDie Eigerjoch überzeugt auf ganzer Linie, vor allem bei sportlichen Aktivitäten, auch zum Biken ideal. Teuer.
  • Preis: 280 €
  • Gewicht: 325 g (Gr. S)
  • Materialien/Nachhaltigkeit: Pertex Quantum Air, Polartec Alpha Direct, Pontetorto MerinoTecnoWool. Bluesign- & RWS-zertifiziert, FWF*.

Wer zügig wandert oder eine Jacke auch zum Trailrunning, Radoder Skifahren sucht, sollte die Eigerjoch anprobieren. Mit 280 Euro kostet sie viel, erfüllt aber höchste Nachhaltigkeitsstandards und bietet eine tolle Verarbeitungs- und Materialqualität. Dank Pertex-Oberstoff, Hochflor-Innenfutter und Merinomix-Stretchfleece dampft die Mammut bestens ab, schützt vor (Fahrt-)Wind und trägt sich 1A. Auch die Ausstattung überzeugt.

Einsatzbereich: Trailrunning, Wandern, Berg-/Skitour

Tragekomfort: Körperbetont und hinten lang geschnitten, bester Sitz und höchste Bewegungsfreiheit. Sehr flauschiges Futter.

Wetterschutz:

Praxis/Ausstattung: Große Brusttaschen bieten Platz für Handy, Karte & Co, auch mit Rucksack. Ärmelbündchen mit Daumenschlaufen.

Klimakomfort:

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Ortovox Westalpen Hybrid Jacke

Überragend
Wintersoftshells
FazitDie ideale Jacke für alle, die eher beim Wetterschutz als beim Trage- und Klimakomfort Abstriche hinnehmen.
  • Preis: 230 €
  • Gewicht: 290 g (Gr. M)
  • Materialien/Nachhaltigkeit: Woll-Mischgewebe und Nylon. Isolation: Wolle & Polylactit. Nachhaltigkeit: Made in Europe, FWF*, OWP*

Du suchst eine ultrakomfortable Jacke, die du jeden Tag mit Freude trägst? Die du locker unter eine Regen- oder – bei tiefem Frost – Daunenjacke ziehen kannst? Und die dir bei Wander-, Ski- oder Biketouren mit hohem Puls gerade genug Wind- und Kälteschutz bietet, vor allem aber maximalen Klimakomfort? Dann probiere doch mal die Ortovox an. Neben dem höheren Preis hat sie nur ein Manko: Man mag sie nicht mehr ausziehen.

Einsatzbereich: Trailrunning, Wandern

Tragekomfort: Liegt weich auf der Haut, wiegt wenig, macht dank sehr hoher Elastizität jede Bewegung mit und raschelt gar nicht.

Wetterschutz:

Praxis/Ausstattung: Bietet dank großer Brusttasche genug Stauraum und lässt sich perfekt bedienen oder auch unter einer Jacke tragen.

Klimakomfort:

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Marmot Featherless Hybrid Jacket

Gut
Wintersoftshells
FazitLeichtes, stadttaugliches Modell, das vor allem bei einfacheren Wanderungen sowie im Alltag überzeugt.
  • Preis: 170 €
  • Gewicht: 260 g (Gr. S)
  • Materialien/Nachhaltigkeit: Ripstopnylon, Isolation: 3M Thinsulate (120 g/qm, 75 % recycelt). Nachhaltigkeit: Bluesign-zertifiziert, PFC-frei

Als einzige im Test verfügt die Marmot über dicke Isolationskammern. Sie wärmen die Oberarme, den Brust- und Schulterbereich. Der Rest muss mit glattem Nylonstoff vorliebnehmen. Bei Frost kann es hier etwas kalt werden, bei hohem Tempo unter den isolierten Bereichen hingegen zu warm. Doch bei moderater Gangart trägt sich die Jacke durchaus bequem, auch der Schutz vor Wind ist klasse, die Imprägnierung super.

Einsatzbereich: Trailrunning, Wandern

Tragekomfort: Trägt sich leicht und komfortabel, raschelt aber etwas und kann im Grenzbereich spannen. Wenig kuschelig.

Wetterschutz:

Praxis/Ausstattung: Kein Taschenstauraum bei aufgesetztem Rucksack. Dafür gibt’s einen dicht abschließenden Schnürzug am Saum.

Klimakomfort:

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Deerhunter Muflon Zip-In-Jacke

Gut
Wintersoftshells
FazitGute Jacke für den Alltag sowie für eher gemütliche Wanderungen. Mit Rucksack wird es warm am Rücken.
  • Preis: 130 €
  • Gewicht: 580 g (Gr. 48)
  • Materialien/Nachhaltigkeit: Polyester & Spandex. Isolationsfüllung: Polyamid und Polyethylen. Zur Nachhaltigkeit gibt es keine Informationen.

Die dänische Wander- und Jagdmarke Deerhunter wendet sich mit der Muflon Zip-In-Jacke an alle, die eine einfache Wanderjacke für den Winter suchen und nicht viel ausgeben möchten. Aufgrund ihrer kräftigen Fütterung am Rücken eignet sie sich weniger für Rucksacktouren als vielmehr für Spaziergänge und den Alltag. Und für zugiges Wetter, das der winddichte Oberstoff und wattierte Stehkragen abhält.

Einsatzbereich: Wandern

Tragekomfort: Hängt etwas schwer auf den Schultern und ist recht steif. Fällt kurz aus, die Bewegungsfreiheit reicht zum Wandern.

Wetterschutz:

Praxis/Ausstattung: Lässt sich in eine Regenjacke einzippen oder solo tragen und bietet genug Taschenstauraum. Recht grob verarbeitet.

Klimakomfort:

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Dynafit Free Alpha Direct Jacke

Überragend (Testsieger)
Wintersoftshells
FazitOb Wander-, Bike- oder Bergtour: die leichte Dynafit macht Spaß – nicht nur auf sportlichen Einsätzen.
  • Preis: 200 €
  • Gewicht: 290 g (Gr. 48)
  • Materialien/Nachhaltigkeit: Polartec Alpha Direct (recycelt), Polyester- Stretchstoff (recycelt). Nachhaltigkeit: FWF*, hoher Recycling-Anteil.

Neben der Mountain Equipment stattet auch Dynafit sein Modell mit Polartec Alpha aus, greift aber zur »Direct«-Variante mit Hochflor-Fleecefutter. Das ist noch atmungsaktiver und kuscheliger. Der winddichte Oberstoff schmälert diesen Vorteil etwas, dafür dampft die Jacke über die Stretcheinsätze umso besser und immer noch sehr gut ab. Auch die rucksacktauglichen Taschen, die Imprägnierung und der Kapuzensitz überzeugen.

Einsatzbereich: Trailrunning, Wandern, Berg-/Skitour

Tragekomfort: Flauschiges Futter, weiche Bündchen, gut sitzende Kapuze, Bewegungsfreiheit, super Schnitt: Hier stimmt alles.

Wetterschutz:

Praxis/Ausstattung: Rucksacktaugliche Schub- und eine Brusttasche schaffen viel Stauraum. Angenehm: die soften Elastikbündchen.

Klimakomfort:

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Mountain Equipment Switch Pro Hooded Jacket

Überragend (Testsieger)
Wintersoftshells
FazitStimmige, sehr bequeme Jacke, die für sportliche Einsätze prädestiniert ist, aber auch gemütlich kann.
  • Preis: 200 €
  • Gewicht: 300 g (Gr. S)
  • Materialien/Nachhaltigkeit: Polartec Alpha, Pontetorto Tecnostretch (Fleeceeinsätze). Nachhaltigkeit: ME ist Mitglied bei der FWF*.

Als eines von zwei Modellen isoliert die Switch Pro Hooded mit Polartec Alpha, dem derzeit atmungsaktivsten Isolationsmaterial. In Kombination mit dem minimal winddurchlässigen Oberstoff gehört sie zu den Kandidaten mit dem besten Klimakomfort. Auch der Wetterschutz überzeugt, was am großflächigen Einsatz des Isolationsmaterials liegt, aber auch am dicht schließenden, hohen Kragen und der gut sitzenden Kapuze.

Einsatzbereich: Trailrunning, Wandern, Berg-/Skitour

Tragekomfort: Perfekt, etwas länger geschnittene Jacke, die sich weich anfühlt, jede Bewegung mitmacht. Auch die Kapuze sitzt.

Wetterschutz:

Praxis/Ausstattung: Mit Schubtaschen und Brusttasche gut bestückt, die Kapuze sitzt unter Bergund Bikehelmen super. Top verarbeitet.

Klimakomfort:

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Black Diamond First Light Hybrid Hoody

Sehr gut
Wintersoftshells
FazitVon der Kapuze abgesehen die komfortabelste Jacke im Test – und eine der wärmsten. Ein toller Allrounder.
  • Preis: 230 €
  • Gewicht: 490 g (Gr. S)
  • Materialien/Nachaltigkeit: Primaloft Silver Insulation (60 g/qm), Merino-Mix-Stretchstoff. Nachhaltigkeit: Hauptmaterial Bluesign-zertifiziert.

Eines der wärmsten Modelle im Test kommt von Black Diamond. Das First Light Hybrid Hoody wärmt auf der kompletten Jackenvorderseite mit kräftigem Primaloft, auf der Rückseite sorgt ein weiches Merino-Stretchfleece für hohen Klimakomfort und kurze Trockenzeit, auch bei (und nach dem) Rucksackwandern. Die isolierten Schubtaschen passen da gut ins Bild, nur die nicht einstellbare Kapuze dürfte besser sitzen.

Einsatzbereich: Trailrunning, Wandern, Berg-/Skitour

Tragekomfort: Die warme, aber zu große Kapuze könnte besser sitzen, sonst topkomfortabel und vor allem wunderbar geschmeidig.

Wetterschutz:

Praxis/Ausstattung: Mit isolierten Handwärmertaschen und einer Brusttasche gibt es genug Stauraum, Taschenzipper haken manchmal.

Klimakomfort:

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La Sportiva Zeal Jacket

Sehr gut
Wintersoftshells
FazitLeichte, dünn isolierte Jacke, die mit starkem Klimakomfort und gutem Windschutz auf Wintersportler zielt.
  • Preis: 150 €
  • Gewicht: 205 g (Gr. M)
  • Materialien/Nachhaltigkeit: Primaloft Silver Insulation Eco (40 g/ qm), Nylon (recycelt)-Polyester-Mix. Nachhaltigkeit: Bluesign-zertifiziert.

La Sportiva hat bei der Zeal sportliche Winterfans im Blick. Ihnen bietet das vorne und an den Schultern dünn isolierte, sehr gut imprägnierte Material ordentlichen Wetterschutz und einen Klimakomfort, der dank des minimal winddurchlässigen Außenstoffs auch anstrengenden Aktivität genügt. Auf Ski-, Bike- und Speedhikingtouren ist die Zeal voll in ihrem Element – zumal ihre Kapuze auch unter einem Helm sehr gut sitzt.

Einsatzbereich: Trailrunning, Wandern, Berg-/Skitour

Tragekomfort: Nicht kuschelig, aber geschmeidig und leicht, punktet die Zeal mit perfekter Passform, auch die Kapuze sitzt super.

Wetterschutz:

Praxis/Ausstattung: Der grobe Frontzip flutscht auch bei tiefem Frost, durch die tiefen Taschen kein Stauraum bei Rucksacktouren.

Klimakomfort:

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Mammut Eisfeld SO Hybrid Hoody

Sehr gut
Wintersoftshells
FazitDie Mammut ist teuer, aber auch robust. Auf Berg- und Trekkingtouren fühlt sie sich wohl, nicht nur im Winter.
  • Preis: 300 €
  • Gewicht: 500 g (Gr. S)
  • Materialien/Nachhaltigkeit: Primaloft Gold Active (60 g/qm), Polyamid- Elasthan-Mix. Nachhaltigkeit: PFC-freie Imprägnierung, FWF*

Sie wiegt und kostet von allen Testjacken am meisten. Dafür überzeugt die Eisfeld mit abriebfesten Stoffen und zig Features, die nicht nur Bergsportler schätzen. Und mit viel Schutz, vor allem vor Wind und Nieselregen. Trotz bester Bewegungsfreiheit, hervorragendem Klimakomfort und perfektem Schnitt könnte sie Genusswanderern zu steif und raschelig sein. Als einzige Jacke sitzt bei ihr die Kapuze ohne Helm sowie darüber top.

Einsatzbereich: Wandern, Berg-/Skitour

Tragekomfort: Festes Material, das dank hoher Elastizität und akkuratem Schnitt nie spannt. Recht schwer, die Kapuze sitzt sehr gut.

Wetterschutz:

Praxis/Ausstattung: Zweiwege-Frontzip, große Brusttaschen, verstellbare Kapuze (die über den Helm passt). Dazu robust und top verarbeitet.

Klimakomfort:

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Schöffel Hybridjacke Efferaberg

Sehr gut (Kauftipp)
Wintersoftshells
FazitNichts für Heißsporne und Sportcracks, aber eine sehr gute, günstige Jacke für alle, die auf Tour rasch frieren.
  • Preis: 150 €
  • Gewicht: 415 g (Gr. 48)
  • Materialien/Nachhaltigkeit: Primaloft Black Insulation Eco, Polyester- Stretchfleece. Nachhaltigkeit: Recycling- Anteil, FWF*, Bluesign-approved.

Großflächig dick gefüttert und aus überwiegend winddichtem, bestens imprägniertem Material gefertigt, schützt die Schöffel super vor Auskühlung. Auch Nässe hält sie eine Weile ab, die warme Kapuze sitzt 1A. Zwar könnte die Jacke etwas mehr Bewegungsfreiheit bieten und bei hohem Puls mehr abdampfen, doch das ist Jammern auf hohem Niveau. Besonders klasse: die trekkingtauglichen Features und der günstige Preis.

Einsatzbereich: Wandern, Berg-/Skitour

Tragekomfort: Glattes, weiches Material trifft auf eine gut sitzende, anpassbare Kapuze. Die Bewegungsfreiheit ist ausreichend.

Wetterschutz:

Praxis/Ausstattung: Isolierte Schubtaschen, eine Brusttasche, dazu grobe Zipper und Elastikzüge an Jackensaum & Kapuze – perfekt.

Klimakomfort:

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Vaude Valdassa Hybrid Hoody

Sehr gut
Wintersoftshells
FazitWer ein fair produziertes Modell zum (flotten) Wandern, Bergsteigen und Skitouring sucht, wählt die Vaude.
  • Preis: 160 €
  • Gewicht: 470 g (Gr. 48)
  • Materialien/Nachhaltigkeit: Primaloft Silver Eco (40 g/qm), Polyester- Stretchfleece. Nachh.: PFC-frei, Grüner Knopf, FWF*, hoher Recyclinganteil.

In puncto öko- und sozialverträglicher Fertigung hat die Vaude viel zu bieten – genauso wie auf Tour: Hier punktet die nur auf der Rumpfvorderseite und den Schultern dünn isolierte Jacke mit bestem Klima- und Bewegungskomfort, eignet sich damit auch für sportliche Einsätze. Klasse: Das dicke, robuste Waffelfleece- Futter fühlt sich weich an und wärmt fast so gut wie die Isolationszone, wodurch sich die Vaude sehr harmonisch trägt.

Einsatzbereich: Wandern, Berg-/Skitour

Tragekomfort: Kräftige, recht schwere, aber weiche Jacke, die viel Bewegungsfreiheit bietet und mit gutem Kapuzensitz gefällt.

Wetterschutz:

Praxis/Ausstattung: Mit Handwärmertaschen sowie einer Brusttasche gut gerüstet für Rucksacktouren. Robust, sehr sauber verarbeitet.

Klimakomfort:

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Mountain Hardwear Cirrus Kor Hoody

Gut
Wintersoftshells
FazitWanderer, die ein sehr weiches, leger geschnittenes und eher dünnes Modell suchen, werden hier fündig.
  • Preis: 220 €
  • Gewicht: 305 g (Gr. S)
  • Materialien/Nachhaltigkeit: Primaloft Gold Active (40 g/qm), Pertex Quantum Air (20 D). Nachhaltigkeit: Bluesign-zertifiziertes Material.

Bei der Cirrus Kor setzt Mountain Hardwear auf großflächige, aber dünne Isolation. Nur an den Seiten kommen schmale Streifen aus gänzlich ungefüttertem, dünnem Material zum Einsatz. Sie können bei Kälte etwas stören, halten aber Wind genauso gut ab wie der Rest der Jacke – die sich weich und geschmeidig trägt. Schade nur, dass sich der Kragen und die zu große Kapuze nicht anpassen lassen, sodass es hier hineinwehen kann.

Einsatzbereich: Trailrunning, Wandern, Berg-/Skitour

Tragekomfort: Weiches Material trifft auf gute Bewegungsfreiheit; Kapuze zu groß, nicht justierbar. Kurzer, recht bolliger Schnitt.

Wetterschutz:

Praxis/Ausstattung: Isolierte Taschen halten Hände warm, die Brusttasche nimmt ein Handy auf, Kapuze passt über den Berghelm.

Klimakomfort:

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Der Jackentest unter der Lupe

  • Tragekomfort: Das wichtige Kriterium gibt Aufschluss über den Jackenschnitt und über die Bewegungsfreiheit – beim Rucksackwandern, aber auch beim Radfahren, Laufen und Kraxeln. Dabei prüften die Testerinnen und Tester auch, wie die Kapuze sitzt, außerdem das Materialgefühl: Ist der Stoff sehr fest und dick oder raschelig, kostet das Punkte.
  • Wetterschutz: Hybridjacken sind keine Regenjacken. In erster Linie sollen sie vor Wind, Kälte und eventuell noch leichtem Sprühregen schützen, und zwar auf Tour, also mit Rucksack auf dem Rücken, weshalb viele Kandidaten hier wenig bis gar nicht isoliert sind. Auf Wanderungen sowie Radtouren verglichen wir den
  • Wind- und Kälteschutz: Dabei achteten wir nicht nur auf das Material, sondern auch auf die Konstruktion, also wie gut sich Kragen, Kapuze und Ärmelbündchen schließen lassen. Zusätzlich zum Praxistest mussten die Probanden in einer Sprühberegnungsanlage zeigen, wie gut sie imprägniert sind und wie lange sie Nieselregen abhalten. Vor der Beregnung wurden alle Jacken zweimal gewaschen.
  • Praxis/Ausstattung: Wie leicht gleiten Reißverschlüsse und Kordelzüge? Lassen sie sich mit Handschuhen fassen? Gibt es genug Taschenplatz, auch mit umgeschnalltem Rucksackoder Kletterhüftgurt? In dieses Kriterium fließt auch die Material- und Verarbeitungsqualität mit ein, Auffälligkeiten werden im Test erwähnt. Klimakomfort Im Gegensatz zu Wärmejacken sind Hybridmodelle für sportliche Aktivitäten ausgelegt. Wie gut sie beim Rucksackwandern, Trailrunning und Biken abdampfen und so Hitzestau vermeiden, spiegelt dieses Kriterium wider.

Welche Stärken die verschiedenen Materialien aufweisen

  • Thinsulate: Eine der am weitesten verbreiteten Füllungen. Sie wird von 3M seit den 60er Jahren produziert und ist durch die kontinuierliche Weiterentwicklung stets up to date. »Featherless«, das im Test bei Marmot zum Einsatz kommt, steht für daunenähnliche Fasern mit einem Bauschvolumen von 600–700 cuin.
  • Primaloft Gold, Silver, Black: Das in diesem Test am häufigsten verarbeitete Isolationsmaterial besteht größtenteils aus Recycelfasern. Es wird in drei Versionen eingesetzt: Gold, Silver und Black. Alle sind wasserabweisend, Gold steht für die leistungsfähigsten Kategorien, Black für preiswerte Füllungen, Silver liegt dazwischen. Der Zusatz »Bio« bedeutet, dass es sich um biologisch abbaubare Kunstfasern handelt. »Eco« (etwa bei Vaude) steht für eine auf größtmögliche Nachhaltigkeit getrimmte Produktion, und bei »Cross Core« stecken Partikel in den Fasern, die aus Raumanzügen stammen und hervorragend dämmen.
  • Polartec Alpha & Alpha Direct: Die für sportliche Aktivitäten entwickelte Faser kann beim Isolationsvermögen mit den anderen Füllmaterialien oft nicht ganz mithalten, überzeugt dafür aber umso mehr mit überragendem Feuchtigkeitstransport, schneller Trockenzeit und hervorragender Klimatisierung. Neben der normalen Version, die im Test bei Mountain Equipment zum Einsatz kommt, gibt es auch die »Direct«-Variante. Bei ihr verzichtet Polartec auf ein Innenfutter, wodurch die flauschigen Fasern direkt auf der Haut liegen – für noch besseren Klimakomfort (im Test bei Dynafit).
  • Pontetorto Tecnostretch: Der Klassiker aus Italien besitzt für ein Stretchfleece eine herausragende Isolation und kommt im Test bei Mountain Equipment zum Einsatz. Es vereint ein weiches Tragegefühl mit hoher Wärmeleistung, hoher Abriebfestigkeit und sehr kurzen Trocknungszeiten.

Fazit

Hybridjacken-Test 2022: Für jeden ist etwas dabei

Alles in allem können sich die Testresultate sehen lassen, auch bei den Modellen ohne Kapuze. Hier offenbart der Test sogar gleich zwei Topjacken: die Mammut Eigerjoch In Hybrid und die Ortovox Westalpen Hybrid. Mit Bestwerten bei Komfort und Klima zielen sie auf Outdoor-Sportler, lassen sich bei gemütlichen Touren aber auch sehr gut unter einer Wärme- oder Regenjacke tragen. Während die technische Mammut üppiger ausgestattet ist, trägt sich die Ortovox noch eine Spur bequemer.

Bei den Kapuzenjacken ragen sieben Kandidaten heraus. Für Genusstouren ideal sind die mollig-warme Schöffel sowie das ebenfalls gut isolierte Black-Diamond-Modell – das zudem auch bei hohem Puls Spaß macht. Geht es mit Ski und Pickel ins Gebirge, empfiehlt sich die robuste, mit 300 Euro aber sehr teure Mammut Eisfeld Hybrid. Doch die komfortable Vaude Valdassa punktet hier ebenso – und kostet nur rund die Hälfte. Auch für Trailrunner, Skitourengeher und Biker gibt es mit der dünnen, hochatmungsaktiven La Sportiva Zeal ein Highlight.

Unterm Strich am besten schnitten die Dynafit Free Alpha Direct und die Mountain Equipment Switch Pro ab. Sie vereinen die Vorteile von Fleece- und Wärmejacke perfekt und zeigen, was Hybridsoftshells im Idealfall bieten können: Tourenspaß bei jedem Wetter, selbst in deutschen Wintern!

Die aktuelle Ausgabe
07 / 2023

Erscheinungsdatum 06.06.2023