Was muss ich beim Biwakieren beachten?
Tipps für eine Übernachtung im Freien

Biwak

Die besten Tipps für eine magische Biwaknacht im Tausend-Sterne-Hotel – ganz ohne Ärger und böse Überraschungen ...

Camping am See
Foto: Christoph Jorda

Die Rechtslage checken

Biwakieren heißt ohne Zelt im Freien übernachten. Es gibt kein intensiveres Outdoor-Erlebnis, und wenn man ein paar Dinge beachtet, klappt es damit auch im stark regulierten Deutschland. Denn während das Gesetz Wildzelten hierzulande verbietet, ist Biwakieren weder erlaubt noch untersagt. Es wird in der Regel geduldet, nur in Schutzgebieten und Nationalparks nicht. Wer sichergehen will, macht sich vor der Outdoor-Nacht mit den Naturschutz- und Waldgesetzen des fraglichen Bundeslandes vertraut – oder bittet bei den Gemeinden und Grundbesitzern um Übernachtungserlaubnis. Info: bfn.de

Nachtlager statt Gelage

Beim Biwakieren ist Fingerspitzengefühl gefragt – das gebietet nicht nur die Rechtslage, sondern auch der Anstand. Wen der Waldhüter bei üppiger Völlerei im Pulk ertappt, der bekommt verständlicherweise Probleme. Hält man den ökologischen Fußabdruck dagegen klein, lassen sich erfahrungsgemäß auch als streng verschriene Förster oder Grundbesitzer überzeugen, dass Biwakieren in Ordnung geht. Versprecht höflich, den Platz im Naturzustand zu verlassen, und haltet euch auch daran. Kurz gesagt: die Natur nicht mehr beeinträchtigen als nötig und – das versteht sich von selbst – den Müll mitnehmen! Schon macht man alles richtig.

Achtung Brandgefahr!

Sich an den lodernden Flammen wärmen und dem Funkenflug in Richtung Sterne nachblicken: klingt nach Freilichtromantik, ist aber brandgefährlich und sorgt in unseren ohnehin immer trockeneren Wäldern rasch für kritische Situationen. Daher sind Lagerfeuer in Deutschlandtabu – auch wenn sich die Regelungen der Bundesländer im Einzelnen unterscheiden. Generell gilt: Feuermachen ist überall da verboten, wo es nicht ausdrücklich erlaubt ist. Aber Hand aufs Herz: Wer verrät sein Nachtlager schon mit Rauchzeichen?

Platzwahl

Wer in der Nähe eines Hochsitzes übernachtet, erwacht womöglich mit des Jägers Flinte vor dem Gesicht, und ein »Bett im Kornfeld« sieht der Bauer nur ungern. Sonst herrscht freie Platzwahl. Vor- und Nachteile birgt jeder Spot, denn »all inclusive« hat Hotel Natur nicht im Angebot: Wer am Fluss- oder Seeufer schläft, genießt die Sicht aufs Wasser und bringt den Kreislauf morgens mit einem Sprung ins kühle Nass in Wallung. Unter der Felskanzel am Berg feiern dafür keine Stechmücken das Nightlife, dazu gibt es eine Extraportion Geborgenheit. Im Wald entschädigen Vögel mit ihrer Naturphilharmonie in der Früh für unbehagliches Ästeknacken, und an exponierter Stelle lockt die Aussicht. Man muss aber abwägen, ob einem die eine oder andere Böe das wert ist. Man sollte jedoch nie an einem Abgrund schlafen. Und egal ob am Wasser, am Berg oder im Dickicht – die Devise lautet stets »Blick nach oben«. So sorgen weder Steinschlag noch Totgeäst für böses Erwachen.

Nächtliche Begegnung

Wer in freier Wildbahn nächtigt, lagert in den Revieren zahlreicher dämmerungsaktiver und störempfindlicher Tierarten. Dass man Wald und Flur da nicht gerade mit der Bluetooth-Box beschallt, leuchtet ein. Und wenn ein Vierbeiner vorbeischaut? Ruhig verhalten, die seltene Begegnung schätzen und sich auf eines besinnen: Rehe, Füchse und Co. haben viel mehr Bammel vor uns als umgekehrt! Übrigens gilt das auch für Wildschweine, denn Keiler sehen nur in Bedrängnis rot. Und auch wenn Bachen ihre Jungen entschlossen beschützen: Sie sind wehrhaft, nicht angriffslustig. Im Zweifel heißt das: keine hastigen Bewegungen, das Tier im Blick behalten und sich gelassen zurückziehen

Richtige Ausrüstung

Selbst wenn der Wetterbericht eine milde Nacht ankündigt – besser Sie tragen eine Kleidungsschicht zu viel als eine zu wenig, denn gerade frühmorgens kann es auch im Sommer frisch werden. Neben Isomatte und Schlaf- oder Biwaksack gehören ein standsicherer Campingkocher, Besteck, Wasser und eine Mahlzeit ins Gepäck. Wer abends gerne liest, kommt ohne Stirnlampe nicht weit. Denken Sie zudem an das eine oder andere Nice-to-have! Ein Messer ist immer praktisch, mit Tape lässt sich schnell etwas fixieren und ganz wichtig: das Notfallhandy nicht vergessen! Gut gerüstet ist halb übernachtet.

Nur Mut beim ersten Mal

Wer unter freiem Himmel schläft, erlebt die Natur im Original. Undefinierbare Geräusche gehören nun mal dazu, und vielleicht interessiert es auch den einen oder anderen Krabbler, wer da auf dem Boden liegt. »Und was knackt dort hinten im Gebüsch?« Gewiss nichts, was Menschen gefährlich wird! Das erste Biwakabenteuer ist für so manchen sicher eine Challenge. Aber wer sich voll darauf einlässt, der hatbeste Chancen auf eine magische Biwaknacht im Tausend-Sterne-Hotel. Weitere Tipps hier ...

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