Auf Tour getestet: Das nützliche Solarpanel Aurora 4 von Me2Solar, den soliden Trekkingrucksack Trollhetta von Bergans, die bequeme Outdoor-Hose Vertec Pants von Jack Wolfskin und das Zweimann-Zelt The North Face Sputnik II.
Auf Tour getestet: Das nützliche Solarpanel Aurora 4 von Me2Solar, den soliden Trekkingrucksack Trollhetta von Bergans, die bequeme Outdoor-Hose Vertec Pants von Jack Wolfskin und das Zweimann-Zelt The North Face Sputnik II.
Die outdoor-Testcrew war wieder unterwegs und hat akutelle Bekleidung, Schuhe und Ausrüstung in allen Lebenslagen überprüft. Alle getesteten Produkte und die Kauftipps finden Sie auf den Folgeseiten und in der Fotostrecke.
Diesmal im Praxistest:
Systemkocher mit Wärmetauscher liegen im Trend. Kein Wunder, sie punkten mit minimalem Packmaß und gutem Windschutz. Außerdem senkt der in den Topfboden integrierte Wärmetauscher den Verbrauch. Und da Topf und Kocher in der Regel miteinander verbunden werden, verrutscht nichts. Jetboil, der Pionier dieser Systeme, hat 2011 zwei ganz heiße Eisen im Feuer: den aus Titan hergestellten Sol Ti sowie den Sol. Er besteht aus gehärtetem Aluminium. Dank integriertem Druckminderer sind ihre Brenner für den Betrieb mit niedrigerem Gasdruck optimiert, was die Leistungsfähigkeit bei Frost, beim Schneeschmelzen oder im Betrieb mit recht leeren Kartuschen enorm steigert – so das Ergebnis Dutzender Testtouren.
Ob Wintercampen bei leichten Minusgraden in den heimischen Gefilden oder Bergtouren in den Alpen und den Rocky Mountains, ob volle oder fast leere Kartuschen, die zwei Jetboils heizten munter vor sich hin. Messungen im outdoor-Labor bestätigen die top Performance: Beide bringen 0,5 Liter Wasser in gut zwei Minuten zum Kochen, der Verbrauch liegt bei extrem sparsamen 12 Gramm pro Liter kochendes Wasser. Trotzdem gibt es kleine Unterschiede: Die Titanversion wiegt noch weniger (240 statt 295 Gramm) und lässt sich etwas leichter aus der Verriegelung am Kocher lösen. Der Sol (155 €; Sol Ti: 186 €) kostet dafür nicht ganz so viel. Empfehlenswert sind aber beide!
Nachteil
Mit dem Daunenschlafsack Gold Kazoo (200 €) ergänzt The North Face sein Sortiment um ein leichtes Dreijahreszeitenmodell. In Größe regular (bis 1,75 m) bringt es nur 905 Gramm auf die Waage und wärmt weniger empfindliche Schläfer auch noch bei leichten Minusgraden (outdoor-Temperaturbereich: +5/–3°C). Außerdem gefällt der funktionelle, aber nicht zu enge Schnitt. Die bequeme Kapuze könnte sich in lauen Sommernächten allerdings weiter öffnen lassen. Und da zudem die Material- und Verarbeitungsqualität stimmt, verdient der sehr fair kalkulierte Gold Kazoo einen outdoor-Kauftipp.
Auf langen Touren lassen sich Batterien für GPS-Gerät, Lampe und Co. sowie Handy- und Kameraakkus einfach mit Solarpaneelen wieder aufladen. Das neue Aurora 4 von Me2solar ist dafür wie geschaffen. Es besitzt wasserdichte, biegsame Paneele, die sich leicht an Rucksack oder Zelt hängen lassen, und wiegt keine 180 Gramm. Auch die Leistung überzeugt: Bei konstant 5 Volt liefert es bis zu 950 Milliampere. Das ist genug, um Handy & Co. binnen weniger Stunden aufzuladen – wenn die Sonne scheint. Über den (nicht wassergeschützten) USB-Port und mitgelieferte Adapter lassen sich die meisten Geräte anschließen.
Nachteil
USB-Anschluss nicht wasserdicht
Mit der Pfafflar Outdoor-Hose hat Hersteller Skinfit voll ins Schwarze getroffen. Das körpernah geschnittene, 250 Gramm leichte Modell trägt sich supergeschmeidig, ist hochelastisch und somit auch für bewegungsintensive Aktivitäten wie Klettern oder Radfahren geeignet. Das Polyamid-Elasthan-Gewebe liegt seidenweich auf der Haut, selbst dann, wenn‘s mal heiß hergeht. Und der Wetterschutz? Wind und Nieselregen wehrt die Pfafflar ab, dazu trocknet sie im Nu. Nachteile? Der kurze Frontzip. Top dagegen: die fünf Taschen und der elastische Bund. Der Preis von 170 Euro geht bei dieser Leistung in Ordnung
Nachteil
Frontzipper könnte länger sein
Suchen Sie einen soliden Rucksack, mit dem sich schweres Gepäck komfortabel transportieren lässt? Dann sollten Sie den Trollhetta von Bergans (289 €, 3000 g) ausprobieren. Sein Tragesystem ist selbst mit 30 Kilo Last nicht überfordert. Außerdem lässt sich die Last gut kontrollieren – wichtig in holprigem oder steilem Terrain. Die Belüftung liegt auf einem guten Niveau. Der Einkammerpacksack (50 + 14 l) besitzt eine große Frontöffnung, auch einen höhenverstellbaren Deckel (6 l) gibt es. Praktisch für Tagesausflüge während des Treks oder fürs Reisen: der abnehmbare Tagesrucksack (10 l).
Beeindruckend: Das Zelt Sputnik II von The North Face wiegt schlappe 1,5 Kilo, dennoch bietet es zwei Personen Unterschlupf (Grundriss: 208 x 134/109 cm; Liegelänge 189 cm). Der Stauraum fürs Gepäck ist jedoch knapp: Auf der Rückseite gibt es Platz für Schuhe und etwas Kleinkram, vorne ein kleines Vorzelt. Das sensationelle Raum-Gewichts-Verhältnis erzielt The North Face, weil es sich beim Sputnik um ein Einwandzelt handelt und extrem leichte Gewebe zum Einsatz kommen.
Im Gegensatz zu günstigen Modellen besteht es aber größtenteils aus einem hochatmungsaktiven, wasserdichten Material – was in Kombination mit der guten Belüftung die Kondenswasserbildung auf ein Minimum reduziert: Selbst in feuchten Nächten mit großen Temperaturunterschieden war das Zelt innen kaum feucht. Auch der Wetterschutz ist gut: Das mit etwas Übung recht flott aufzubauende Federgewicht überstand einige stürmische Nächte in den Rocky Mountains und auf der Schwäbischen Alb fast ohne Blessuren: Nur beim Öffnen des Vorzelts tropft Wasser ins Innenzelt. Unterm Strich spielt das Sputnik seine Stärken vor allem auf Wochenendtouren aus, auf denen jedes Gramm zählt. Preis: 300 €
Nachteil
kleine Apsis, bei geöffnetem Eingang wird das Innenzelt nass
Ein Grill, der nur 240 Gramm wiegt und verpackt in einen Maxibrief passt? Das ist der Picogrill (73 €). Er besteht aus einer dünnen Edelstahlhaut, die sich im Nu zu einem Turm auffalten lässt. Darin fungiert ein auf halber Höhe verklemmter Boden als Brennholzunterlage und Stabilisator. Seitliche Öffnungen machen Platz für ein zündendes Streichholz, lassen Sauerstoff hinein und dienen als Luke für den Holznachschub. Ein leicht zu reinigender Doppelspieß ersetzt den Grillrost, pfählt Würstchen und dient als Auflage für Töpfe. Praktisch für den Transport: Sämtliche Außenteile bleiben weitgehend rußfrei
Sehr leistungsfähige Daunenschlafsäcke kosten ein Vermögen. Der in Europa gefertigte Airpack 600 von Carinthia (269 €) bildet da eine Ausnahme. Trotz seines geringen Gewichts von 1120 Gramm können ihn wenig verfrorene Personen bis weit unter den Gefrierpunkt einsetzen (outdoor-Temperaturbereich: –2/–10°C). Er bietet auch etwas kräftigeren Personen genügend Platz, der Zipper läuft wie geschmiert. Außerdem werden hochwertige Stoffe verarbeitet. Die Kapuze ist allerdings einen Tick zu groß. Dass sich der Wärmekragen nicht schließen lässt, kann man dagegen verschmerzen: Er dichtet auch so gut ab
Nachteil
Die Vertec Pants gehört zu den Klassikern im Jack-Wolfskin-Sortiment. Kein Wunder, die Trekkinghose aus leichtem Nylon trocknet schneller als jede Softshellhose, bietet aber dank ihrer Stretcheinsätze an Gesäß und Knien perfekte Bewegungsfreiheit. Außerdem begeistert sie bei wärmerem Wetter mit einem angenehmen Klima und bietet guten Windschutz. Auch Nieselregen perlt recht lange ab. Die Ausstattung ist schlicht, aber funktionell: drei RV-Taschen und ein verstellbarer Beinabschluss. Weitere Pluspunkte sind der günstige Preis (100 €), das niedrige Gewicht (320 g) und ein kleines Packmaß.
So etwas findet man nicht häufig: Einen Rucksack, der sich Körperbewegungen anpasst und trotzdem sicher sitzt. Der Black Diamond Epic 35 schafft die Grätsche zwischen Stabilität und Flexibilität mittels eines Drehgelenks an der Hüftgurtaufhängung – und dank der beweglichen Schulterträger. Sie sind über ein Kabel im Rucksackboden verbunden und stehen den Schultern beim Hochgreifen nicht im Weg. Genau hier – beim Klettern und Kraxeln – überzeugt der schnörkellose Tourenrucksack besonders. Doch auch bei Wanderungen brilliert er mit top Trageverhalten, wuppt Lasten von bis zu 15 Kilo und sitzt bequem am Rücken. Wer lieber ohne Hüftgurt ins Steile zieht, kann ihn abnehmen, was sich jedoch etwas fummelig gestaltet. Eisgeräte lassen sich aber einfach und sicher befestigen, ebenso Steigeisen, die sich unter abnehmbare Riemen auf der Front klemmen lassen. Was fehlt, ist eine Helmbefestigung. Das Deckelfach hat keine Höhenverstellung, außerdem täte ihm eine zweite Schließe gut: Es säße säße dann – bei vollgeladenem Rucksack – deutlich besser als mit der Zentralschließe. Fein: das geringe Gewicht (1,6 kg) und der faire Preis (139 €)
Nachteile
110 Euro sind für eine Alpinhose wenig. Erst recht, wenn sie mit extrem abriebfesten Aramid-Besätzen an Knien, Gesäß sowie Beinabschluss aufwartet und das übrige Material aus robustem Cordura besteht. Doch die Wall von Trango World hat noch mehr zu bieten: Sie gefällt mit sportlich-schlankem Sitz, einem auch bei Hitze angenehmen Materialgefühl und jeder Menge Bewegungsfreiheit. Ausgestattet ist sie mit zwei Schubtaschen, einer Bein- und Hecktasche sowie mit rucksacktauglichem Gürtel. Kälte- oder Regenschutz bietet sie nicht, dafür klebt sie nass nicht auf der Haut und trocknet im Handumdrehen
Nachteil
Keine Frage, für laue Sommernächte eignet sich der leichte Golite-Daunenschlafsack Adrenaline 1+ Season (710 g; Packmaß: sensationelle 3 Liter) weniger. Durch den nur bis zur Hüfte reichenden Centerzip lässt er sich weder gut belüften noch als Decke benutzen. Seine Stärken spielt er bei kühleren Temperaturen bis zum Gefrierpunkt aus: Dann freut man sich über seidige Stoffe und den geräumigen Schnitt – der Platz lässt, um bei Minusgraden etwas Dickes überzuziehen. Top: Der wasserfeste Außenstoff an Kopf- und Fußteil schützt vor Kondenswasser, die
Verarbeitung ist klasse. Preis: ab 250 Euro.
Nachteil
nicht so vielseitig
Wer einen Allroundschuh für Touren in kombiniertem Alpingelände sucht, könnte im Lowa Vertical GTX einen geeigneten Partner finden. Der schmale Schuh überzeugt bereits beim Zustieg mit angenehmen Abrolleigenschaften und kleinem Gewicht (pro Paar 1790 g). So richtig in Fahrt kommt man mit ihm im hochalpinen Gelände. Seine Sohle könnte zwar ein Quantum mehr Sensibilität vertragen, schützt dafür aber um so besser vor Bodenkälte und punktet mit top Kantenstabilität – wichtig bei Klettertouren im Fels. Fein: Der Schuh hielt dank Gore-Tex-Membran auf allen Touren der letzten 12 Monate zuverlässig dicht.
Nachteil
Sohle könnte etwas sensibler sein
Kameras mit GPS-Sensor speichern zu jedem Bild die genaue Position. Die Casio EX-H 20G schafft das mittels Bewegungssensor sogar bei unterbrochenem Satellitenkontakt, etwa in tiefen Schluchten oder in Höhlen. Da passt es gut, dass der Blitz gleichmäßig ausleuchtet und das Zoomobjektiv dank der Anfangsbrennweite von 24 mm (KB-Equivalent) auch auf geringe Distanzen viel einfängt. Schnelligkeit ist aber nicht die Stärke der leichten Kamera (220 g): Serienbilder sind nicht drin. Auch wer statt des rückwärtigen Displays lieber einen Sucher benutzt, wird enttäuscht. Top dagegen: die sehr gute Bildqualität.
Nachteile
Funktionskleidung soll den Körper schützen, sich aber ansonsten unauffällig verhalten. Letzteres beherrscht das Arrow Jacket von Mountain Equipment in Perfektion: Die dünne, leichte Softshelljacke (320 Gramm)brilliert dank top Schnitt und elastischem, weichem Stoff beim Wandern ebenso wie beim Biken, KLettern oder Joggen. Nie ist ein Spannen unter den Armen, eine Naht auf der Haut zu spüren. Auch stickig wird es in der Jacke nicht. Das luftige Material lässt etwas Wind durch, das kühlt angenehm. Und bei Regen? Hier muss die Funktionsjacke übernehmen, denn für Regen ist das Arrow Jacket(130 Euro) nicht ausgelegt.
Nachteil
keine Wetterschutzwaffe