Kanada, nach Russland das zweitgrößte Land der Erde, wartet mit zahlreichen Naturwundern und traumhaft schönen Nationalparks auf. Insgesamt sind es 47 Nationalparks, die von der Regierungsbehörde „Parks Canada“ verwaltet werden. Hauptstadt des Landes ist Ottawa, die bevölkerungsreichste Stadt ist Toronto, beide in Ontario.
Der Banff Nationalpark in der kanadischen Provinz Alberta ist eines der zahlreichen Naturwunder Kanadas – und gleichzeitig ein Tourismusmagnet. Jährlich besuchen rund fünf Millionen Menschen den im Jahr 1885 gegründeten Nationalpark. Mit rund 6600 Quadratkilometern ist das Unesco-Weltnaturerbe etwa zweieinhalbmal so groß wie das Saarland.
Zu den schönsten Trekkingtouren im Banff-Nationalpark gehören diese vier Wanderungen:
- Elk Lake Summit: 2 Tage, 23 Kilometer, 610 Höhenmeter, leicht
Diese Einsteigertour beginnt am Parkplatz des Mt.-Norquay-Skigebietes. Am Highway 1 steigt der Pfad auf den ersten Kilometern durch dichten Wald. Das Camp liegt auf einer offenen Bergwiese am Elk Lake Pass auf 2005 Meter Höhe, etwa zwei Kilometer vor dem Elk Lake. Der Hinweg verläuft wie der Rückweg. - Skoki-Trekking: 3 Tage, 34 Kilometer, 1136 Höhenmeter, mittelschwer
Ausgehend vom Parkplatz am Fish Creek Trailhead im Skigebiet von Lake Louise geht es zunächst über drei Kilometer auf einer Schotterstraße hinauf zur Temple Day Lodge und von dort auf dem Trail zum Boulder Pass auf 2345 Metern. Nun in herrlicher Szenerie sanft bergab und am Ptarmigan Lake vorbei zum Camp am Ende des Baker Lake. Am nächsten Tag führt der Weg ohne große Höhendifferenz um den Fossil Mountain (2946 m) zur Skoki Lodge. Hier unbedingt den 4-Kilometer-Abstecher zum traumhaft gelegenen Merlin Lake unternehmen, bevor es die 1200 Meter von der Lodge zum Merlin Meadows Camp geht. Von dort am dritten Tag über Deception Pass(2474 m) und Boulder Pass zurück zum Fish Creek. - Assiniboine-Runde: 4 Tage, 55 Kilometer, 545 Höhenmeter, mittelschwer
Start und Endpunkt der Tour bildet der Mount Shark Trailhead im Spray Valley Provincial Park, 40 Kilometer südlich von Banff. Von dort geht es am ersten Tag zum McBride‘s Camp im Banff-Nationalpark, über den Wonder Pass Trail zum Lake Magog Campground und von dort über den Assiniboine Pass (2165 m) und Marvel Lake Camp zurück. - Sawback Trail: 6 Tage, 74 Kilometer, 734 Höhenmeter, mittelschwer
Diese ausgedehnte Trekkingtour leitet vom Skigebiet am Mt. Norquay zur Lake Louise Ski Area. Zunächst entlang des Forty Mile Creek über den Mystic Pass zu Larry‘s Camp (Tag 2). Von dort aus weiter durch das Tal des Johnson Creek zum Badger Pass Junction Camp (Tag 4). Am fünften Tag über den Pass zum Wildflower Creek und von dort zum Baker Lake Camp in die Skokis. (vgl. Tour 34). Am letzten Tag dann 500 Höhenmeter hinab zum Parkplatz am Fish Creek. Aufgrund ihrer recht geringen Höhendifferenz schaffen Konditionsstarke die Tour auch in 5 Tagen.
Jasper Nationalpark in Alberta
Noch mehr Tourenmöglichkeiten ergeben sich im nördlich angrenzenden Jasper-Nationalpark: z.B. auf dem dreitägigen Skyline-Trail. Chancen auf Caribousichtungen hat man auf dem über der Baumgrenze verlaufenden Weg ab Maligne Lake. Kanutour Maligne Lake: In drei Tagen kann man über den größten natürlichen See der kanadischen Rockies paddeln. Die Brazeau-Schleife: 80 Kilometer führt diese Viertagestour durch die südlichen Bergketten des Parks. Der Trail beginnt am Icefields Parkway (Nigel Creek).
Yoho Nationalpark in British Columbia
Mit 1500 Quadratkilometern ist Yoho der kleinste von fünf großen Nationalparks, die hier, zwei Fahrstunden westlich von Calgary, die Wildnis schützen. Schon mit Errichtung der Bahnstrecke im Jahr 1884, aber spätestens durch den Highway One, wurde Yoho ein beliebtes Ziel für Tagestouren. Auf den gut ausgebauten Trails trifft man während der Saison immer wieder auf andere Wanderer, und dadurch eignet sich das Gebiet auch für Trekker, die ein paar Tage in der kanadischen Wildnis verbringen möchten, ohne gleich völlig auf sich allein gestellt zu sein. Hauptattraktionen des Parks sind die Wasserfälle im Yoho Valley und, nur durch einen Bergrücken davon getrennt, der Emerald Lake.
Trekking auf Vancouver Island
Vancouver Island an der kanadischen Westküste bezaubert durch seine urtümlichen Küstenregenwälder und die wilden Gestade des Pazifiks. Unter Weitwanderern ist vor allem der West Coast Trail berühmt – und damit auch stark frequentiert. Eine ruhigere Alternative stellt der landschaftlich nicht weniger reizvolle North Coast Trail (NCT) dar. Mit seinen gut 60 Kilometern Länge ist er kürzer als sein bekannter Bruder, aber längst nicht so gut ausgebaut – dadurch ist die Tour auch schwieriger zu gehen. Wanderer müssen sich also entweder mit dem Bootstaxi oder per Flugzeug aussetzen lassen – und das reduziert die Anzahl der Begeher deutlich. Der North Coast Trail ist aber für trittsichere Wanderer, die gute Kondition, Wildniserfahrung und eine gute Portion Stehvermögen bei widrigen Bedingungen mitbringen, genau das richtige Abenteuer. Viele Infos zum North Coast Trail und die Möglichkeit, an eine Outdoor-Leserreise teilzunehmen, gibt es weiter unten auf der Seite.
Abenteuer Yukon
Absolute Wildnis erwartet Outdoorer aber auch im nordkanadischen Yukon Territory. Im Indian Summer zeigt sie ihr freundlichstes Gesicht: Taiga und Tundra zünden ein Feuerwerk der Farben, darüber ragen schneebedeckte Bergketten auf. Perfektes Indian-Summer-Revier ist der Kluane-Nationalpark: Kanadas höchster Berg, der Mount Logan, ragt hier auf (5959 m); außerdem speisen Gletscher zahlreiche Flüsse und Seen.
Wandern und Paddeln in Ontario
Denkt man an Kanadas Osten, ist Ontario das passende Stichwort. Vor allem im „Killarney Provincial Park“ hat die Natur ein Meisterstück abgeliefert. Wanderer und Paddler finden hier alles, was Kanadas Wildnis zu bieten hat.